Legendär: 1936 knockt Schmeling Louis aus...

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...1971 traf man sich wieder, in Las Vegas.

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Hollenstedt/Niedersachsen - Deutschland populärster Sportler, Max Schmeling, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Wie die Max-Schmeling-Stiftung am Freitag mitteilte, ist der Tod bereits am Mittwoch eingetreten. Schmeling war der einzige deutsche Box-Weltmeister aller Klassen. Von 1930 bis 1932 trug er den WM-Gürtel im Schwergewicht. Insgesamt 70 Kämpfe absolvierte Schmeling als Berufsboxer, 56 Mal verließ er den Ring als Sieger.

1930 Weltmeister

Am 12. Juni 1930 stieg der Deutsche in New York durch Disqualifikation wegen Tiefschlags in der 4. Runde gegen den US-Amerikaner Jack Sharkey zum Weltmeister auf. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung in Cleveland am 3. Juli 1931 durch technischen K.o. in der 15. Runde gegen Young Stribling (USA) musste er am 21. Juni 1932 in New York nach einer Punktniederlage gegen Sharkey die WM-Krone wieder abgeben. Das letzte Mal kletterte er am 31. Oktober 1948 in Berlin in den Ring, wo er gegen den Hamburger Richard Vogt nach Punkten unterlag.

Legedärer Sieg gegen Louis

Seine weltweite Berühmtheit verdankte Schmeling aber vor allem dem ersten von zwei Kämpfen gegen den als unschlagbar geltenden "Braunen Bomber" Joe Louis. Den Amerikaner bezwang er in einem Nicht-Titel-Fight am 19. Juni 1936 im New Yorker Yankee Stadium vor 42.088 Zuschauern auf spektakuläre Weise in der 12. Runde durch K.o.

Unternehmenschef in Hamburg

Nach seiner Box-Karriere baute er in Hamburg als Unternehmenschef die Getränkefirma Max Schmeling & Co. KG auf. Ansonsten lebte der rund 40 Kilometer vor den Toren der Hansestadt in dem kleinen Ort Hollenstedt auf einem 100.0000 Quadratmeter großen Grundstück wohnende Sympathieträger sehr zurückgezogen. Insbesondere seit dem Tod seiner Frau Anny Ondra 1987 sah man ihn nur noch höchst selten in der Öffentlichkeit. Schmeling hinterlässt eine millionenschwere Stiftung.

Schmelings Credo

"Wenn es einem gut geht", lautete Schmelings Credo, "soll man dafür sorgen, dass es auch anderen gut geht." Und er verwirklichte das auf ganz praktische Art. Durch seine 1991 gegründete Stiftung gewährte das kinderlos gebliebene Idol bedürftigen Menschen finanzielle Hilfe. Insgesamt 15 Organisationen und Interessengruppen sowie einzelne Personen können auch in Zukunft auf Zuwendungen bauen. Die Liste jener, die von den Zinsen seines auf "gut zwei Millionen Mark" angewachsenen Stiftungskapitals profitieren dürfen, trug er stets griffbereit in der linken Brusttasche seines Sakkos.(APA/dpa)