Scharpings Weg zurück: Beansprucht SPD-Spitzenplatz
Ex-Parteichef will bei Bundestagswahl auf Platz Eins der Landesliste in Rheinland-Pflanz - "Anti-Scharping-Stimmung" an der Basis
Redaktion
,
Hamburg - Der frühere SPD-Vorsitzende und deutsche
Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping sorgt mit seinen neuen
politischen Karriereplänen für Unruhe in seinem Landesverband
Rheinland-Pfalz. Der Bundestagsabgeordnete beanspruche auch bei der
Bundestagswahl 2006 den Spitzenplatz der rheinland-pfälzischen
SPD-Liste und habe deswegen bereits Kontakt mit Landesparteichef
Ministerpräsident Kurt Beck aufgenommen, berichtet das
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorausmeldung vom Freitag in
seiner neuen Ausgabe. Beck habe zunächst vorsichtig Zustimmung
signalisiert, doch komme nun heftiger Widerstand aus den eigenen
Reihen.
"Anti-Scharping-Stimmung"
Nach Darstellung von SPD-Bundestagsabgeordneten breite sich an der
Basis eine "Anti-Scharping-Stimmung" aus nach dem Motto: "Der Rudolf
muss weg!" Mehrere SPD-Politiker würden in Kürze ein Gespräch mit
Scharping führen, um ihn von seinem Anspruch auf einen Spitzenplatz
abzubringen.
War Björn Engholms Nachfolger
Der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Scharping
war 1993 als Nachfolger von Björn Engholm SPD-Vorsitzender geworden,
hatte das Amt aber 1995 Oskar Lafontaine überlassen müssen. 1998
wurde er Verteidigungsminister der rot-grünen Regierung. Seine
Abberufung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte er "menschlich
befremdlich" gefunden. Durch seine Heirat mit Kristina Gräfin Pilati
kam er in die Gesellschaftsspalten der Presse. (APA)
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