Wien - Nach einer Phase der Restrukturierung, in der 225 der 1100 Mitarbeiter abgebaut wurden, hat der drittgrößte Handynetzbetreiber One das vergangene Geschäftsjahr mit einem Plus bei Umsatz, Ergebnis und Kundenstock abgeschlossen.

2004 brachte 70.000 Neukunden

Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 705 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um drei Prozent auf 202 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) auf 42 Mio. Euro (plus 43 Prozent). Mit 70.000 Neukunden 2004 habe man nun einen Marktanteil von 21 Prozent erreicht, sagte One-Chef Jorgen Bang-Jensen. Allerdings ist der monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) leicht von 35 auf 34 Euro gesunken, was laut Finanzchef Holger Püchert auf niedrigere Tarife infolge des Preiskampfes zurückzuführen sei. Der Cashflow sei mit 100 Mio. Euro per Ende 2004 positiv; die Verbindlichkeiten liegen bei einer Mrd. Euro.

Damit - und mit der im Vorjahr durchgeführten Konzentration auf das Kerngeschäft sei man für das laufende Geschäftsjahr gut aufgestellt, erklärte Bang-Jensen. Im Vorjahr hat One seine IT-Infrastruktur an Siemens und den Betrieb seines Mobilfunknetzes an Alcatel ausgelagert.

2005 eröffnen neue One-Shops

One plant heuer, die derzeit 44 Shops um drei bis fünf zu erweitern. Der Großteil der für Investitionen veranschlagten Mittel von 100 Mio. Euro werden aber in einen weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes der dritten Generation UMTS fließen, wodurch die Netzabdeckung von 37 auf 50 Prozent steigen soll. Derzeit hat One rund 10.000 UMTS-Kunden.

Die Erhöhung des Kundenstocks von One kam mehrheitlich durch Abwanderung von der Konkurrenz. Die mobile Rufnummernportabilität, bei der ein Kunde seine Telefonnummer samt Vorwahl zum neuen Betreiber mitnehmen kann, habe dabei eine untergeordnete Rolle gespielt. Im Bereich Geschäftskunden funktioniere die Rufnummern-Mitnahme überhaupt noch nicht, berichtet Bang-Jensen. "Die technischen Probleme sind da enorm. Das wird erst ab Sommer funktionieren."

Zu den wieder aufgekommenen Gerüchten, One könnte vom schwedischen Telekomkonzern Tele2 übernommen werden, hält sich Bang-Jensen naturgemäß bedeckt. Die One-Eigentümer würden Vorkaufsrechte auf One-Anteile besitzen und mit Ausnahme des Energiekonzerns E.ON, deren Verkaufsabsichten bekannt sind, diese Anteile auch eher auf- statt abschichten wollen. One gehört zu 50,10 Prozent der deutschen E.ON, zu je 17,45 Prozent der norwegischen Telenor und der französischen Orange. 15 Prozent gehören Tele Danmark. Jedenfalls sieht er den Markt mit fünf Betreibern, die über ein Mobilfunknetz verfügen, als überbesetzt. Gemessen an der idealen Auslastung aller Sendepunkte, genügten drei Vollanbieter und ein Anbieter in Ballungsräumen. (ruz, DER STANDARD, Printausgabe 4.2.2005)