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Schild auf der Abfahrtsstrecke.

Foto: APA/AP/Kienzle

Santa Caterina – Einen Tag nach den Herren fahren die Damen am Freitag in Santa Caterina um WM-Medaillen in der Kombination. Die Ausgangslage ist klar. Titelverteidigerin Janica Kostelic und die schwedische Super-G-Weltmeisterin Anja Pärson matchen sich um Gold, der Rest um Bronze. Österreich schickt mit Marlies Schild, Renate Götschl, Elisabeth Görgl und Kathrin Zettel ein Quartett mit zwei WM-Debütantinnen in den Marathonbewerb, der von Mittag (Abfahrt 11.45) bis in den Abend (Slalom 15.30/18.00 Uhr) dauert. Michaela Kirchgasser blieb in der internen Qualifikation auf der Strecke.

Wie schon vor dem Super G wurde damit auch die ÖSV-Aufstellung für den zweiten WM-Damenbewerb erst im letzten Moment und nach dem dritten Abfahrtstraining im Zielraum entschieden. Für Zettel sprach letztlich, "dass sie auf der Abfahrt gegenüber Kirchgasser doch die Schnellere ist", erklärte Damenchef Herbert Mandl.

Die Entscheidung fiel, obwohl Zettel (Schuhrandprellung) wie Görgl noch etwas angeschlagen ist und Götschl am Donnerstag im Abfahrtstraining an einem Tor vorbei fuhr. "Sie hat einfach die Erfahrung", sah Mandl keinen Grund, den Kombistart der Speed-Queen trotz dieses Blackouts in Frage zu stellen.

Um die Plätze dahinter

Götschl führt damit ein junges Trio in der Kombi an, in der es wohl nur um die Plätze hinter Kostelic und Pärson geht. "Wer von uns die bessere Abfahrt fährt, wird vorne sein", gab sich Olympiasiegerin und WM-Titelverteidigerin Kostelic forsch. Pärsons Konter: "Ich bin nicht mit Glück, sondern Können Super-G-Weltmeistern geworden. Ich fühle, dass mich derzeit nichts aufhalten kann." Auch ihr ist klar: "Der Schlüssel ist die Abfahrt, denn der Slalom ist kurz und leicht."

Immerhin, zum riesengroßen Kreis der Anwärterinnen auf Bronze zählte die Schwedin aber auch Marlies Schild. Die WM-Vierte aus Salzburg, die vor zwei Jahren in der Schweiz noch bittere Tränen um das knapp verpasste Edelmetall vergossen hatte, gab sich ebenso zuversichtlich wie zurückhaltend. "Ich freu mich auf die Kombi und werde versuchen, einfach gut und schnell Ski zu fahren, dann ist was drin. Als Österreichs Favoritin auf Edelmetall sah sie sich nicht. "Man muss immer erst auch ins Ziel kommen." Ihr Rezept: "Bei mehr als 1,5 Sekunden Rückstand in der Abfahrt wird's schwierig, am Besten wäre gar kein Rückstand."

Sieg in beiden Disziplinen möglich

Wohl eine Unmöglichkeit, denn Pärson (Bestzeit) und Kostelic (3.) bewiesen im Abfahrtstraining, dass sie zu jener Elite gehören, die am Freitag sogar in beiden Disziplinen gewinnen können. Allerdings: Schild bremste im letzten Training von ganz oben gehörig, weil sie fix qualifiziert war. Anders Zettel, die sich um fast zwei Sekunden gegen Kirchgasser ("Mir war klar, dass ich mit so einer Leistung nicht dabei bin") durchsetzte.

Zettel kommt damit zum WM-Debüt. Ahnlich wie Christine Sponring vor vier Jahren in St. Anton, wo die Tirolerin sofort Silber gewann. Wie auch Nicole Hosp, die in St. Moritz auf Anhieb Vizeweltmeisterin in der Kombi geworden war, in Italien aber krankheitsbedingt fehlt. Ein gutes Omen also für die Niederösterreicherin, die sich locker gab: "Ich spüre zwar den Fuß, beim Rennfahren gibt's aber kein Problem. Ich freu mich auf die Kombi." Auch Görgl gibt am Freitag ihr WM-Debüt.(APA)

Donnerstag-Ergebnisse vom Damen-Training für die WM-Abfahrt am Sonntag (11:45 Uhr) in Santa Caterina:

1. Anja Pärson (SWE)            1:42,65    
. Ingrid Jacquemod (FRA) gleiche Zeit
3. Janica Kostelic (CRO) + 0,10
4. Jonna Mendes (USA) 0,28
5. Caroline Lalive (USA) 0,35
6. Janette Hargin (SWE) 0,79
7. Nadia Styger (SUI) 0,92
8. Isolde Kostner (ITA) 1,15
9. Jessica Lindell-Vikarby (SWE) 1,26
10. Petra Haltmayr (GER) 1,38
weiters:
15. Katja Wirth (AUT) 1,55
19. Elisabeth Görgl (AUT) 1,87
21. Michaela Dorfmeister (AUT) 2,02
29. Kathrin Zettel (AUT) 3,12
32. Alexandra Meissnitzer (AUT) 3,88
37. Michaela Kirchgasser (AUT) 5,04
41. Marlies Schild (AUT) 5,63