Montreal - Die Ablöse Montreals als Ausrichter der für Juli geplanten Schwimm-WM hat am Mittwoch (Ortszeit) mit dem Tod des OK-Generaldirektors Yvon DesRochers eine dramatische Folge genommen. Der 59-Jährige wurde in seinem in der kanadischen Metropole abgestellten grauen Mercedes erschossen aufgefunden, die Polizei geht von Selbstmord aus. DesRochers hatte vor und nach dem Entzug der Titelkämpfe durch den Internationalen Verband (FINA) heftige Kritik kassiert. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

Montreals Bürgermeister Gerald Tremblay gibt indes seine Bemühungen um die Rückgewinnung der WM nicht auf, am vergangenen Wochenende traf er in Paris mit FINA-Präsident Mustapha Larfaoui zusammen. Das Treffen war von WADA-Chef Dick Pound nach Vermittlung von IOC-Präsident Jacques Rogge zu Stande gekommen. Pound war einer von Rogges Gegenkandidaten bei der Wahl des IOC-Präsidenten im Juli 2001 gewesen. Tremblay sprach nach der Unterredung mit Larfaoui von einer 51-Prozent-Chance, die WM zurückzuholen.

Die kanadischen Medien waren nicht ganz so optimistisch, obwohl Tremblay davon spricht, nun alle finanziellen Garantien für eine erfolgreiche Ausrichtung vorliegen zu haben. Jedenfalls geht der Politiker von einem weiteren persönlichen Kontakt mit Larfaoui aus, ehe die Entscheidung über den WM-Veranstalter fällt. Diese wird spätestens am 15. Februar bekannt gegeben, Kandidaten sind Athen, Moskau und Berlin. Es ist möglich, dass sich die FINA bereits am nächsten Donnerstag (FINA) bei ihrer Sitzung in Frankfurt festlegt. (APA/Reuters/AFP)