Wien - Das Volksgaragenprogramm der Stadt Wien trifft auf harte Kritik der Grünen. Das Gutachten, auf dem das Bauprogramm beruht, ist nach Meinung der Grünen nicht nur "offensichtlich politisch begründet", sondern weise außerdem grobe Ungenauigkeiten und Mängel auf.

Die Garagen würden ihr eigentliches Ziel, den Verkehr einzudämmen, nicht nur verfehlen, sondern das genaue Gegenteil herbeiführen. Parkplätze auf den Straßen würden sich nach kurzer Zeit wieder füllen. Nach dem Bau einer Tiefgarage steige damit die Zahl der Autos wieder.

Verkehrsprognose

Die Grünen sehen eine vermeidbare Belastung der Parks und Naherholungsgebiete durch Abgase, die Lebens-und Umweltqualität werde damit drastisch verschlechtert. Basis des Programms sei eine Verkehrsprognose, die nach Meinung des Grünen-Abgeordneten Rüdiger Maresch schlicht falsch ist. Er beruft sich auf ein Gutachten der Technischen Universität, in der Autor Thomas Macoun zum Schluss kommt, dem festgestellten Parkplatzmangel liege eine unwissenschaftliche Zählweise zugrunde.

Fußweg vom Parkplatz zur Wohnung Man sei zwar nicht grundsätzlich gegen den Errichtung von Garagen, jedoch unter Aspekten, die bisher völlig unbeachtet geblieben seien. Es müsse das Einverständnis der betroffenen Anrainer eingeholt werden. Oftmals würden diese einen längeren Fußweg vom Parkplatz zur Wohnung in Kauf nehmen, wenn dafür der Beserlpark erhalten bleibe, sagt Maresch. Nachvollziehbar sei dies derzeit am Bacherplatz in Margareten. Maresch spricht man von einer sinnlosen Verschwendung von Geldern, die man viel dringender für Sozialbereiche benötige. (red, DER STANDARD Printausgabe 3.2.2005)