"Wir meinen weiter, dass wir Gotovina nach Den Haag ausliefern könnten, falls er in Kroatien ist", sagte Mesic am Dienstag gegenüber Journalisten. "Sie müssen jetzt die Beweise finden, dass Gotovina nicht in Kroatien ist", erklärte Mesic. Der kroatische Präsident sagte auch, dass der flüchtige General in Kroatien ist. "Das zeigen alle unsere Informationen", so Mesic. Seiner Meinung nach bedeute der gemeinsame Befehl von Präsident und Ministerpräsident, dass die kroatischen Geheimdienste ihre Aufgabe bis jetzt nicht erledigt haben. Aber, in Kroatien gibt es auch Stimmen, wonach dieser Befehl sehr schädlich für Kroatien ist. Das Land zeige damit nur, dass die Geheimdienste bisher nichts für das Auffinden von Gotovina getan hätten, schrieb etwa die kroatische Tageszeitung "Novi list" in einem Kommentar am Mittwoch.
Obwohl sein Regierungs- und Parteichef Sanader von dem Warnschuss aus Brüssel überrascht war, war es der kroatische Außenminister Miomir Zuzul nicht. "Es gibt nichts wesentlich Überraschendes (...) nur die Rhetorik ist ein bisschen schärfer, als wir gewohnt sind", sagte Zuzul im kroatischen öffentlichen Fernsehen HTV. Er erinnerte, dass ein sehr ähnliches Szenario schon mehrmals geschehen war. Er spielte damit auf einige Situationen auf dem Weg Kroatiens in die EU an: etwa die Frage des Kandidatenstatus oder die Bestimmung des Datums für den Beginn der Beitrittsverhandlungen.