Das Netzwerk soll von einem in Warschau eingerichteten Sekretariat koordiniert werden und mit Initiativen, Forschern und Gedenkstätten zusammenarbeiten. Tschechien hatte seine zunächst geplante Mitarbeit im Netzwerk abgesagt. Ein Sprecher des Prager Außenministeriums sagte am Mittwoch, eine spätere Beteiligung sei nicht ausgeschlossen. Auch Österreich ist noch nicht zur Teilnahme entschlossen und hat vorerst nur einen Beobachterstatus.
Zeit
"Erinnerung und Solidarität"
Netzwerk für gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte des 20. Jahrhunderts - Deutschland, Polen, Ungarn und die Slowakei Mitglieder, Österreich vorerst nur Beobachter
Warschau - Deutschland, Polen, Ungarn und die Slowakei
wollen im Rahmen des Netzwerks "Erinnerung und Solidarität" die
Geschichte des 20. Jahrhunderts gemeinsam aufarbeiten. Eine
entsprechende Absichtserklärung unterschrieben die Kulturminister der
vier Länder am Mittwoch in Warschau. Kulturstaatsministerin Christina
Weiss (parteilos) sprach von einem "mutigen Schritt" der beteiligten
Länder, "weil wir uns unserer oftmals schrecklichen Vergangenheit
auch gemeinsam stellen wollen".
Nach Angaben von Weiss soll die Arbeit des Netzwerkes nicht nur
auf die Themen Flucht und Vertreibung spezialisiert sein, sondern die
Erinnerung an das nationalsozialistische Regime und die
kommunistischen Diktaturen ebenso beinhalten wie das Leiden der
Zivilbevölkerung. "Dabei dürfen und wollen wir nicht vergessen, dass
das nationalsozialistische Unrechtsregime für Krieg und Holocaust
verantwortlich war und damit auch Flucht und Vertreibung der
Nachkriegszeit ausgelöst hat." (APA/dpa)