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Mitglieder der maoistischen Guerilla beim Exerzieren.

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Kathmandu/Neu Delhi - Einen Tag nach der international kritisierten Machtübernahme des nepalesischen Königs Gyanendra haben die maoistischen Rebellen eine Zunahme der Gewalt angekündigt. In einer im Internet veröffentlichten Reaktion riefen sie zudem zum Streik auf. Die Rebellen kämpfen seit 1996 gegen die Monarchie. Der Konflikt kostete bisher mehr als 11.000 Menschen das Leben.

Der am Dienstag vom König entlassene Premierminister Sher Bahadur Deuba kündigte nach indischen Medienberichten Widerstand gegen seine Entmachtung an. Gyanendra hatte sich nach der Entlassung Deubas selber für die nächsten drei Jahre zum Regierungschef ernannt und den Ausnahmezustand verhängt. Am Mittwoch präsentierte der König eine neue Regierung unter seinem Vorsitz.

Wegen der Machtübernahme Gyanendras platzte unterdessen der für Sonntag und Montag in Dhaka (Bangladesch) geplante Südasien-Gipfel. Der indische Premierminister Manmohan Singh sagte seine Teilnahme ab. Als Grund nannte das Außenministerium in Neu Delhi "Entwicklungen in unserer Nachbarschaft, die uns große Sorge machen". Der indische Nachrichtensender NDTV berichtete, Singh habe Gyanendras umstrittene Regierungsübernahme nicht durch seine Teilnahme legitimieren wollen.

Nach der Charta der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit (SAARC) muss das Treffen abgesagt werden, wenn nicht die Regierungschef aller sieben südasiatischen Staaten teilnehmen. Gyanendra hatte vor Singhs Absage erklärt, er werde nach Dhaka reisen. Der 13. Südasien-Gipfel hätte schon im Jänner stattfinden sollen, war aber wegen der Flutkatastrophe verschoben worden. (APA/dpa)