Wien - Am österreichischen Arbeitsmarkt ist weiterhin keine Entspannung in Sicht. Im Gegenteil: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jänner weiter gestiegen. Mit 316.017 Jobsuchenden wurde bei den absoluten Zahlen der höchste Wert der Zweiten Republik registriert.

Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit im Jänner um 1,1 Prozent oder um 3.569 Betroffene, gegenüber Dezember nahm die Zahl der Jobsuchenden saisonbedingt um 17.868 Personen oder um 6,0 Prozent zu. Dies geht aus den heute, Mittwoch, vom Arbeitsmarktservice (AMS) veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Jänner hervor.

364.082 Jobsuchende

Rechnet man zu den offiziellen Arbeitsmarktdaten die 48.065 in Schulung befindlichen Personen dazu, erhöht sich die Jänner-Arbeitslosigkeit auf 364.082 Jobsuchende. Im Jahresvergleich nahmen die Schulungen um 22,2 Prozent oder um 8.730 Kurse zu.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren Frauen mit plus 1,9 Prozent auf 108.558 Personen stärker betroffen als Männer mit plus 0,8 Prozent auf 207.459 Jobsuchende. Mit einem Plus von 4,9 Prozent fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Akademikern besonders stark aus.

Beschäftigung nahm zu

Die Beschäftigung in Österreich nahm im Jahresvergleich zu. Beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger waren 3,152.210 unselbstständig Beschäftigte gemeldet, das waren um 1,41 Prozent oder um 43.907 Personen mehr als vor einem Jahr.

Gegenüber Dezember nahm die Beschäftigung hingegen saisonbedingt um 15.004 Personen oder um 0,47 Prozent ab. Der Beschäftigungszuwachs gegenüber dem Vorjahr dürfte zu einem großen Teil auf Teilzeitkräfte entfallen, wird von Arbeitsmarktexperten vermutet.

Nationale Quote unverändert bei 9,1 Prozent

Die nationale Arbeitslosenquote blieb im Jahresvergleich mit 9,1 Prozent unverändert und verharrte damit auf dem zweithöchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Ein höherer Wert wurde 1997 mit 9,2 Prozent registriert. Die EU-Quote blieb mit 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert und liegt damit nach Irland (4,3 Prozent) und Luxemburg (4,4 Prozent im November) an dritter Stelle in der EU.

Erfreulich entwickelten sich die offene Stellen. Ende Jänner waren bei den regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice (AMS) 21.446 sofort verfügbare Arbeitsplätze gemeldet, das waren um 2.145 oder um 11,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Alle Altersgruppen betroffen

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren alle Altersgruppen. Am stärksten war der Anstieg bei den über 45-Jährigen, und zwar um plus 2 Prozent.

Etwas geringer fiel der Zuwachs mit plus 0,8 Prozent bei den Jugendlichen unter 25 Jahren auf 48.840 Jobsuchende aus. Bei den Personen im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 45 Jahren betrug der Zuwachs 0,8 Prozent. (APA)