"Sie behandeln uns, als ob wir zum Tode verurteilt seien und sie uns bis Juni einige Monate Aufschub gewährt haben, um uns weiter zu beobachten", sagte Castro an die EU gewandt. Die EU hatte am Montag entschieden, ranghohe Besuche nicht mehr einzuschränken. Als weiteres Entgegenkommen sollen offenbar vorerst keine kubanischen Dissidenten mehr zu nationalen Empfängen in diplomatischen Vertretungen von EU-Ländern eingeladen werden.
Die EU reagierte mit der Lockerung auf die Freilassung einiger der 75 im März 2003 verhafteten Oppositionellen in Kuba. Sie forderte die Regierung Castros jedoch auf, alle politischen Gefangenen bedingungslos freizulassen. Im Juli will die EU die Lockerung der Beschränkungen überprüfen.
Warnung an USA
Castro warnte auch US- Präsident George W. Bush davor, in seiner zweiten Amtszeit Kuba anzugreifen. "Wir sind in der Lage, unser Vaterland zu verteidigen", sagte Castro am Dienstag in einer Rede zum Auftakt eines internationalen Alphabetisierungskongresses.