London - Der britische Premierminister Tony Blair und sein irischer Kollege Bertie Ahern haben die IRA erneut aufgefordert, endlich ihrer vollständigen Entwaffnung zuzustimmen und alle ihre illegalen Aktivitäten einzustellen. Die andauernden paramilitärischen und kriminellen Aktivitäten der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) seien jetzt das einzige Hindernis für eine endgültige und dauerhafte Lösung des Nordirland-Konflikts, sagte Blair nach einer Unterredung mit Ahern in London.

Die beiden Regierungschefs hatten am 8. Dezember einen neuen Friedensplan für Nordirland vorgestellt, der in seinem Kernpunkt von der Untergrundorganisation IRA abgelehnt wird. Dabei handelt es sich darum, dass die Inspektoren die Entwaffnung der IRA mit Fotos dokumentieren sollen. Die Untergrundorganisation hat sich zwar grundsätzlich zur Entwaffnung bereit erklärt, wies diese Forderung aber als demütigend zurück.

Blair und Ahern machten am Dienstag deutlich, dass die der IRA nahe stehende Partei Sinn Fein von jeder Regierungsbildung in Nordirland ausgeschlossen bleibe, bis die IRA die Forderungen erfülle und auch ihre kriminellen Aktivitäten einstelle. Die zwei Regierungschefs ließen sich bei ihrem Treffen von der Polizeiführung über den der IRA zugeschriebenen Millionen-Bankraub am 20. Dezember unterrichten. Die IRA hat eine Beteiligung an dem Überfall zurückgewiesen, bei dem rund 22 Millionen Pfund (31,8 Mio. Euro) erbeutet worden waren. Es war nach der Bargeldsumme der bisher größte Bankraub auf der Welt. (APA/AP)