Otto Höpfner, einer der ersten deutschen Rundfunk- und Fernsehstars, ist tot. Er starb nach Angaben seiner Familie am Montag völlig überraschend im Alter von 80 Jahren. In den 50er und 60er Jahren gehörte er als erster Wirt des "Blauen Bocks" zu den bekanntesten TV-Stars in Deutschland. Zuvor hatte Höpfner den "Frankfurter Wecker" im Radio moderiert, der auch spätere Showgrößen wie Peter Frankenfeld und Hans-Joachim Kulenkampff berühmt machte. An Höpfner erinnern sich heute allerdings fast nur noch ältere Fernsehzuschauer - seine TV-Karriere endete schon Ende der 60er Jahre.

Der Metzgerssohn aus Mainz hatte zunächst im elterlichen Betrieb gelernt und war dann ins Showgeschäft gewechselt. Nach der Ausbildung als Musiker trat der junge Mann bei der Mainzer Fastnacht auf, der Hessische Rundfunk wurde auf das Talent aufmerksam und holte ihn nach Frankfurt. Seit 1952 moderierte er Unterhaltungssendungen im Radio.

"Frankfurter Wecker"

Bekannt wurde Höpfner in den 50er Jahren im "Frankfurter Wecker". Die Sendung wurde wochentags von 6.30 Uhr an direkt von einer öffentlichen Veranstaltung mit Unterhaltungsorchester und Publikum übertragen. Höpfner moderierte, schrieb Lieder und gab eigene Gedichte zum Besten. Nach Angaben des Hessischen Rundfunks waren die Veranstaltungen stets ausverkauft, die Einschaltquoten traumhaft.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Radiostar und Publikumsliebling Höpfner zum Fernsehen wechselte. Als Wirt des "Blauen Bocks" machte er von 1957 bis 1964 dort Quote, bis sein Nachfolger Heinz Schenk übernahm. Danach konnte Höpfner seine Karriere nicht fortsetzen. Er wechselte zum damals jungen ZDF, aber TV-Erfolge blieben aus, so dass er als Moderator 1969 vom Bildschirm verschwand. Er soll es später als größten Fehler seines Lebens bezeichnet haben, dem "Blauen Bock" den Rücken gekehrt zu haben.

Später folgten Auftritte bei Modenschauen oder Volksfesten, gelegentlich war Höpfner auch beim Fernsehen zu Gast, zuletzt Ende 2004. Er verfasste weiterhin Gedichte und Lieder. Seine letzten Jahre verbrachte er vital und geistig rege, seinen 80. Geburtstag im vergangenen Jahr feierte er mit einem großen Fest. (APA)