Seine Stellung als Ausbildner beim Jugend-Rot-Kreuz missbrauchte ein 49-Jähriger Südsteirer, um seinen pädophilen Neigungen nachzugehen. Er bezahlte Buben im Alter zwischen elf und 13 Jahren für sexuelle Handlungen, teilweise filmte er sie auch dabei. Am Dienstag musste er sich deswegen vor einem Schöffengericht (Vorsitz: Karin Kohlroser) verantworten. Der Angeklagte war geständig und wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Außerdem erfolgte die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Der Südsteirer, der laut Gerichtsgutachter eine "verfestigte Neigung zur Pädophilie" hat, war lange Jahre für das Jugend-Rot-Kreuz tätig. Doch was sich in der Dienstwohnung des 49-Jährigen abspielte, führte zu einer Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs sowie pornografischer Darstellung Minderjähriger. Der Angeklagte hatte drei Buben im Alter zwischen elf und 13 mit Geld und Geschenken zu Sex überredet, zum Teil Mal war er auch mit der Kamera dabei.´

"Geistig abartig"

Der verheiratete Vater eines Sohnes fuhr einige Male mit älteren Mitgliedern der Jugend-Gruppe nach Slowenien, wo er sich über ein Ehepaar günstige Prostituierte besorgte. Diese suchte er nicht nur selbst auf, sondern überließ sie auch den Jugendlichen. Auch diese Szenen hielt er laut Anklage mit der Kamera fest.

In seinem Gutachten bezeichnete der Sachverständige den Angeklagten, der ins einer Jugend selbst sexuell missbraucht worden war, als "geistig abartig". Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Schöffensenat verurteilte den Beschuldigten zu einer Haftstrafe von drei Jahren und verfügte die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (APA)