Am Vormittag war der in eine israelische Flagge gehüllte und mit Blumen geschmückte Sarg im Journalistenhaus Bet Sokolov in Tel Aviv aufgebahrt worden. Mehrere israelische Politiker, darunter die Bildungsministerin Limor Livnat, sowie Künstler und alte Freunde bezeugten den Angehörigen ihr Beileid. Der für seinen Humor und seine Selbstironie berühmte Holocaust-Überlebende aus Ungarn hat mehr als 50 Bücher geschrieben, in denen er den Alltag in Israel und die menschlichen Schwächen aufs Korn nahm. Allein im deutschsprachigen Raum verkauften sich seine Bücher 32 Millionen Mal.
Nur in der Fahne bestattet
"Im Herzen der Stadt, die er liebte" sei der Erfolsautor begraben worden, sagte sein ältester Sohn Rafi (48). Mit einem Lächeln verwies er darauf, dass das Grab des in Budapest geborenen Kishon nur ein paar hundert Meter von einem ungarischen Restaurant ("Kischpipa", Kleine Pfeife) entfernt liegt, das die Familie früher fast jeden Samstag besucht habe. "Ich hoffe, das gefällt ihm."
Nur in die israelische Flagge gewickelt, wurde Kishon in die Erde gelegt. Durch diese Art der Bestattung soll das religiöse "Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub" so schnell wie möglich erfüllt werden. Die Trauergäste legten Blumenkränze und kleine Steine - als Symbol für die Ewigkeit - auf das frische Grab. Der Grabstein wird 30 Tage nach der Beisetzung aufgestellt.