Wien - Die Verbraucherschützer der Arbeiterkammer (AK) raten den Konsumenten, ihre Sparbücher, Kredite und Versicherungen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Bei den Zinsen für Sparguthaben gebe es Verhandlungsspielraum, auch bei Neuabschlüssen lohne sich der Vergleich. So bieten Wiener Banken bei Kapitalsparbüchern bei einer einjährigen Laufzeit Zinsen von 1,7 bis 2,3 Prozent an, bei zweijähriger Laufzeit von zwei bis 2,5 Prozent.

Auch am Girokonto sollten Guthaben- und Überziehungszinsen verhandelt werden. So sei ein Guthaben-Zinssatz von 0,5 statt 0,125 Prozent möglich. Und die Überziehungszinsen gehen, je nach Institut, von 6,875 bis 13,25 Prozent. So kostet eine Überziehung von 4000 Euro über ein Quartal im günstigsten Fall 68,75 Euro, im teuersten 132,50 Euro.

Enormes Einsparpotenzial

Bei Abschluss eines Privatkredites von beispielsweise 20.000 Euro (48 Monate Laufzeit) können bis zu 2000 Euro bei Zinsen und Spesen gespart werden, zeigte ein AK-Test. Kreditvermittler kassieren in aller Regel fünf Prozent Vermittlungsprovision von der Kreditsumme.

Unseriöse Versicherungsvermittler schlagen auf die Provision 20 Prozent Umsatzsteuer auf, warnen die Konsumentenschützer. Mehr als fünf Prozent oder ein Umsatzsteueraufschlag dürfen laut AK aber gar nicht verlangt werden.

Unterschiede aufzuspüren dürfte sich bei jeder Finanzdienstleistung lohnen: Die Spesen für Wertpapierdepots liegen laut AK bei 0,1 bis 0,2 Prozent vom Kurswert plus Umsatzsteuer. Online-Depots seien meist billiger. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 01.02.2005)