Wien/Wiener Neustadt - Lange hat es gedauert, jetzt ist die Umsetzung des Wiener Neustädter Krebstherapie- und Forschungszentrums MedAustron fixiert. Montag wurden in Wien die Verträge zwischen Bund, Land Niederösterreich und Wiener Neustadt unterzeichnet. Der MedAustron-Betrieb soll 2008 starten.

MedAustron wird sich einer relativ neuen Technologie bedienen. In einem kreisförmigen Beschleuniger werden Wasserstoff- und Kohlenstoff-Kerne auf hohe Energien gebracht und dann an vier Therapieplätzen dazu eingesetzt, Tumoren zu bestrahlen.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Bestrahlungsmethoden entfalten die Strahlen aus Wasserstoff- oder Kohlenstoffkernen ihre Wirkung besonders dort, wo sie sollen - nämlich im Tumor - während das umliegende, gesunde Gewebe geschont wird.

Im Endausbau sind vier medizinische Behandlungsplätze geplant, zwei Arbeitsplätze sind der biologischen und physikalischen Forschung vorbehalten. Im derzeit geplanten Zwei-Schicht-Betrieb könnten damit rund 1200 Patienten pro Jahr behandelt werden.

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (VP) erwartet sich sowohl wirtschaftliche als auch wissenschaftliche Impulse für die Region des südlichen Niederösterreich. MedAustron soll 400 teils hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen. Die Errichtungskosten sind mit 117,6 Millionen Euro veranschlagt; der Bund trägt 41 Millionen Euro bei. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1. 2. 2005)