Bagdad - Wenn sich die Schätzung von einer 60-prozentigen Beteiligung an den irakischen Wahlen vom Sonntag bewahrheitet, müssen rund acht Millionen Stimmzettel für die Vergabe der Sitze im Übergangsparlaments ausgezählt werden. Hinzu kommen noch einmal die gleiche Zahl von Stimmzetteln für die Wahl zu den 18 Provinzversammlungen sowie in den drei Nordprovinzen die Stimmzettel für die Wahl zum kurdischen Regionalparlament.

Die irakische Unabhängige Wahlkommission (IEC) will das vorläufige Endergebnis in sieben bis zehn Tagen bekannt geben. Vorher könnten nur Teilergebnisse veröffentlicht werden. Farid Ajar, der Sprecher der Kommission, begründete diese lange Frist mit den logistischen Schwierigkeiten in dem von Benzin- und Stromknappheit geplagten Land.

Dabei sind die Abläufe ähnlich wie in anderen demokratischen Staaten. Unmittelbar nach Schließung der Wahllokale am Sonntagnachmittag begannen die Komitees in den Wahlbezirken mit der Auszählung. Diese sollen die Ergebnisse über die örtlichen und regionalen Wahlkommissionen an die IEC melden. Dann sollen die Stimmzettel nach Bagdad geschickt und dort noch einmal unter den Augen der IEC nachgezählt werden.

"In vielen Dörfern und Regionen gibt es weder Telefon noch E-mail", beschrieb Ajar die Schwierigkeiten von Kommunikation und Transport im heutigen Irak: "Die Listen und Tabellen müssen praktisch auf dem Pferderücken nach Bagdad getragen werden." (APA/dpa)