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Lindsey C. Kildow kam im Training zu Sturz, aber ersten Meldungen zufolge mit dem Schrecken davon.

Foto: APA/EPA/ Guariello
Santa Caterina - Eine Bestzeit ist die beste Antwort! Mit diesem Motto kehrte Michaela Dorfmeister am Montag in Santa Caterina auf die Piste zurück, die sie 24 Stunden zuvor im Super G so böse abgeworfen hatte. Die Niederösterreicherin erzielte im ersten WM-Abfahrtstraining in 1:42,41 Minuten klare Bestzeit vor Hilde Gerg und Isolde Kostner. Auch Österreichs junge Kombiniererinnen ließen sich nicht lumpen, hier war Marlies Schild mit gleich 1,39 Sek. Vorsprung auf Michaela Kirchgasser die Schnellste, Kirchgasser hatte aber zwei Tore ausgelassen.

Mächtiger Sprung

Zwei Stunden vor dem ersten Training hatte Italiens Ski-Größe Deborah Compagnoni noch stolz die nach ihr benannte Piste den Medien präsentiert, dann präsentierte sich die Strecke, auf der am Sonntag Abfahrtsgold vergeben wird, aber auch von ihrer bösartigen Seite. Obwohl nach einem Schweden-Protest der künstlich eingebaute Sprung vor dem Flachstück ohnehin schon um 20 Zentimeter abgetragen worden war, kamen dort einige Läuferinnen, darunter US-Mitfavoritin Lindsey Kildow, böse zu Sturz. Am schwersten erwischte es die Deutsche Isabelle Huber, die ohne zu stürzen nach der Landung mit einem Kreuzbandriss abschwang.

Das Gros der Damen war sich einig, dass dieser an die 50 Meter weite Sprung weiter entschärft gehört. "Entschärfen" forderte auch Alexandra Meissnitzer, "nicht sicher", urteilte Janica Kostelic und Super-G-Weltmeisterin Anja Pärson kam nur heil drüber, "weil ich ganz sachte hin gefahren bin." Selbst Speed-Queen Renate Götschl, die wie immer das erste Training locker anging und 23. wurde, plädierte dafür, die "Nase" noch einmal abzuhobeln. "An sich ist der Sprung schön, liegt auch wunderbar im Gelände. Aber er kommt ein bissl jäh daher."

Dorfmeister wieder zufrieden

Die erstaunlichste Dame des Tages war Dorfmeister. "Ich war derart in der Pampa unterwegs, dass ich auch locker zwei Tore auslassen hätte können. Schaut so aus, als ob ich den Ski gut gehen lassen habe", stellte sie zufrieden fest. Beim Urteil über den Sprung war sie fast alleine. "Super. Hoch und weit, vergleich mit dem in Vail. In eine gscheite WM-Abfahrt gehört genau so ein Sprung!"

Gegenüber dem Weltcup im Jänner präsentierte sich die Piste insgesamt aber eher entschärft, zusätzliche Tore sorgten für einen deutlich kurvigeren Streckenverlauf. "Es geht wesentlich mehr hin und her als im Weltcup, um das Tempo zu reduzieren. Das ist kein klassisches Abfahren mehr", sagte ÖSV-Damenchef Herbert Mandl. Vor allem im unteren Teil wäre das laut Mandl nicht unbedingt notwendig gewesen, "da ist ja zur Pistenbegrenzung kaum noch Platz."

Eine sonnige Nummer

Das zweite Training am Dienstag ist wegen Wind und leichtem Schneefall gefährdet, damit könnte das Qualifikationstraining sogar auf Freitag verschoben werden. Wann auch immer, es wird eine taktische Angelegenheit werden, denn alle wollen wegen des aufkommenden Schattens im Rennen eine "sonnige" Nummer zwischen 10 und 15. "Es war heute wahrnehmbar besser", seufzte die mit Nummer zwölf gefahrene Götschl in Erinnerung an das Pech vom Sonntag im Super G. Da war sie bekanntlich mit Nummer 30 chancenlos gewesen. (APA)

Ergebnis erstes Abfahrtstraining Bormio:
1. Michaela Dorfmeister AUT   1:42,41 
2. Hilde Gerg GER             1:43,31 
3. Isolde Kostner ITA         1:43,42 
4. Emily Brydon CAN           1:43,69 
5. Anja Pärson SWE            1:43,93 
6. Caroline Lalive USA        1:43,95 
7. Nadia Styger SUI           1:44,47 
8. Katja Wirth AUT            1:44,53 
9. Bryna McCarthy USA         1:44,55 
10. Fränzi Aufdenblatten SUI  1:44,58 
11. Carole Montillet-C. FRA   1:44,60 
12. Ingrid Jacquemod FRA      1:44,62 
13. Janette Hargin SWE        1:44,82 
14. Daniela Ceccarelli ITA    1:44,83 
15. Petra Haltmayr GER        1:44,91 
16. Lucia Recchia ITA         1:44,95 
17. Jessica Lindell-V. SWE    1:45,11 
18. Janica Kostelic CRO       1:45,15 
19. Sylviane Berthod SUI      1:45,29 
20. Magda Mattel FRA          1:45,33 
21. Alexandra Meissnitzer AUT 1:45,39 
22. Kisten L. Clark USA       1:45,52 
23. Renate Götschl AUT        1:45,66 
24. Julie Duvillard FRA       1:45,69 
25. Jonna Mendes USA          1:45,94