Wien - Fast sechs Jahre nach der Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel beginnt am Montag vor dem Strafgericht Bonneville in Frankreich der Prozess um das Unglück, das 39 Menschen ihr Leben kostete. Wegen fahrlässiger Tötung angeklagt sind der Fahrer jenes Lastwagens, der bei dem Inferno in Europas höchstem Berg am 24. März 1999 in der 11,6 Kilometer langen Tunnelröhre in Flammen aufgegangen war, sowie 15 weitere Beschuldigte. Der Prozess ist bis Ende April angesetzt. Für den Mammutprozess werden mehr als 50 Experten aufgeboten, es gibt mehr als 200 Nebenkläger. Der inzwischen pensionierte Fernfahrer Gilbert Degrave aus Belgien hat im Vorfeld der Verhandlung jede Schuld von sich gewiesen. Seine Anwälte forderten schon vor Beginn des Prozesses seinen Freispruch. Auf der Anklagebank sitzt auch der Lkw-Hersteller Volvo Trucks, dem Konstruktionsfehler vorgehalten werden. Der Montblanc-Tunnel war nach dem Inferno jahrelang geschlossen und wurde um rund 350 Millionen Euro mit modernen Kontroll- und Entlüftungsanlagen ausgestattet. (APA)