Wien - H. C. Strache, die "neue Kraft", ist auf der Suche nach der "traditionellen FPÖ". Nach dieser und nicht nach Ersatzprodukten dürste es die Wähler - ganz so, wie Colatrinker eben "echtes Cola Classic" dem künstlich gesüßten Cola Light vorzögen, verkündete der Wiener FPÖ-Spitzenkandidat beim "politischen Frühschoppen" am Sonntag.

"Wir sind keine Extremisten, sondern Menschen, die sich für Menschen einsetzen", bestätigte er nach heißen Sounds von Falco-Imitator Michael Patrick Simoner den rund 800 Zuhörern am Messegelände - und wandte sich folgerichtig dem freiheitlichen Kernthema Asylpolitik zu. Um etwa kriminell gewordene Asylwerber leichter abschieben zu können, "sollte man ein Herkules-Flugzeug des Bundesheeres umrüsten". Dort an Bord "würde es nichts ausmachen, wenn einer sich anmacht oder brüllt".

Traumatisierung

Auf Flüchtlinge, die schon vor ihrer Ankunft in Österreich traumatisiert wurden, solle indes keine Rücksicht genommen werden. "Den Begriff Traumatisierung würde ich aus dem Asylgesetz streichen. Er hat sich unter den Schleppern schon herumgesprochen", riet Strache Innenministerin Liese Prokop (ÖVP), die derzeit an einer Asylgesetznovelle arbeitet.

Schon sein Vorredner, der burgenländische FPÖ-Spitzenkandidat Hans Tschürtz, hatte die Bedingungen einer weiteren Bundesregierungsbeteiligung der FPÖ erwähnt: "Nur wenn wir das Innenministerium bekommen." (bri/DER STANDARD, Printausgabe, 31.1.2005)