Auch wenn das Fluc mit Ende Februar der ÖBB-Spitzhacke zum Opfer fällt und die dazugehörige Mensa einen Monat später ebenfalls in Richtung Deponie wandert, bleibt das Grätzl rund um den Praterstern keinesfalls eine partyfreie Zone. Schließlich demonstrierte das experimentell bespielte Lokal, dass Clubs auch in weniger zentralen Lagen bestens funktionieren können - sofern man Kanten zeigt. Deshalb stehen die Zeichen für das vor einigen Wochen eröffnete Cabaret Renz gar nicht so schlecht. Unweit des Pratersterns in der Zirkusgasse gelegen, versucht ein junges, engagiertes Kollektiv, dieser ehemaligen Rotlichtspelunke wieder Leben einzuhauchen. Freilich ohne käufliche Liebe, aber mit umfangreichem Musikprogramm, das die ganze Woche über in diversen Gewässern der DJ-Kultur fischt. Den verrucht räudigen Räumlichkeiten soll das bestens zu Gesicht stehen. Das 1845 gegründete Etablissement atmet nach einigen Adaptionen den Charme der 50er- bis 70er-Jahre. (lux/DER STANDARD - Printausgabe, 29./30. Jänner 2005)