Ernennung zum "Bedrohten See des Jahres 2005" - rund 200 Fischarten vom Aussterben bedroht
Redaktion
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Radolfzell/Nairobi - Der Viktoriasee, Afrikas größter
Süßwassersee, ist der "Bedrohte See des Jahres 2005". Die Ernennung
soll auf die ökologische Bedrohung des Gewässers durch Überfischung
aufmerksam machen, teilte die Umweltstiftung Global Nature Fund am
Donnerstag in Radolfzell mit. Etwa 200 Fischarten, die in dem See
lebten, seien vom Aussterben bedroht.
Wegen der schlechten Wirtschaftslage in den Anrainerstaaten
Tansania, Kenia und Uganda sei die Zahl der Fischer dramatisch
angewachsen. Der in den sechziger Jahren eingeführte Viktoriabarsch,
ein Raubfisch, der bis zu 70 Kilogramm wiegt, habe zahlreiche andere
Arten fast vollständig ausgerottet.
Zudem werde der See durch Abwässer der wachsenden Siedlungen und
der Industrie verschmutzt. Weite Teile des Ufers seien wegen des
steigenden Bedarfs an Brennmaterial und Ackerland zerstört. Dadurch
sei auch der Lebensraum für Flusspferde eingeschränkt, die im
Sumpfpapyrus leben. Mit deutscher Hilfe werden Fischer angeleitet,
moderne Fischräucheröfen zu nutzen, die mit weniger Brennmaterial
auskommen. Am 2. Februar erinnert der Welttag der Feuchtgebiete an
die Notwendigkeit, diese Ökosysteme zu erhalten. (APA/dpa)
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