Untersucht wurden insgesamt 50 Stipendienprogramme des Bundes, für die Bildungs-, Außen- und Infrastrukturministerium zuständig sind. Die jährlichen Gesamtausgaben dafür beliefen sich auf 29,8 Mio. Euro, wobei das Bildungsministerium davon 78,4 Prozent finanziert, das Außenministerium 13,6 Prozent und das Infrastrukturministerium 7,9 Prozent. Von den Gesamtmitteln gehen jährlich 13,9 Mio. Euro in 27 so genannte "in-Programme", mit deren Hilfe Studenten, Post-Docs und Wissenschaftern aus dem Ausland nach Österreich geholt werden, 10,4 Mio. Euro in 16 "out-Programme", die Österreichern ein Studium bzw. Forschungsarbeiten im Ausland ermöglichen sollen, sowie 5,5 Mio. in sieben "domestic-Programme, die bei Studium bzw. wissenschaftlicher Arbeit in Österreich unterstützen.
Als Stärken des derzeitigen Systems nennt der Rat dessen Vielfalt, das breite Spektrum des geförderten Adressatenkreises sowie die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Die Liste der vom RFT festgestellten "Problemfelder" ist deutlich länger. Der Rat kritisiert u.a. :
Der Forschungsrat empfiehlt deshalb u.a. die Reduzierung der Anzahl von Programmen durch Auflösung von Kleinstprogrammen, Schaffung kritischer Größen durch die Bündelung von Programmen sowie die Bereinigung von Überschneidungen. Beispielsweise wird eine Zusammenlegung von APART-, Bühler-, Schrödinger-Rückkehrer- und Firnberg-Stipendien vorgeschlagen. Gleichzeitig sollte ein "One-stop-shop" für Antragsteller eingeführt werden. Außerdem sollen Stipendien steuerfrei werden - derzeit sind etwa Stipendien, die nach Abschluss eines Studiums in Anspruch genommen werden, einkommenssteuerpflichtig. Um die Administrationskosten zu senken schlägt der RFT vor, die Abwicklung der Stipendienprogramme auf drei Institutionen - Österreichischer Austauschdienst (ÖAD), Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und Akademie der Wissenschaften (ÖAW) - zu konzentrieren. Die Vergabekriterien für die Stipendien sollten einheitlich und transparent sein. (APA)