Noble

schwedische Traditionsmarke in amerikanischem Besitz (Ford) baut Sprit fressenden SUV-Bullen mit V8-Zylinder-Benziner (von Yamaha) und 6-Gang-Automatik (von Aisin) aus Japan: Wäre man bösartig polemisch gelaunt, müsste man Volvos jüngsten Streich wohl irgendwie so auf den Punkt bringen.

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Andererseits:

Warum sollten die Schweden Geld auf der Straße liegen lassen, das Amis, Japaner und Deutsche bereitwillig kassieren? Eben.

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Lassen wir

die Sinnfrage beiseite - die speziell von aufgeklärten, ökogewissenhaften Europäern immer wieder gerne gestellt wird, wenn es um große Autos und großvolumige Motoren geht -, dann muss man sagen: Volvo hat hier ein besonders feines Paket geschnürt.

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V8 und Automatik

harmonieren wie ein altes Ehepaar. Die 15.000 Kunden jährlich (75 Prozent davon in Nordamerika), auf die sich der Hersteller einstellt, erhalten ein über die Maßen luxuriöses, souveränes Fahrzeug mit ausreichenden Gelände- und tadellosen Wintereigenschaften. 15.000?

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Der XC 90

ist ein Renner. Statt der ursprünglich geplanten Jahresproduktion von 50.000 wurden die Kapazitäten schon auf 90.000 hochgeschraubt, und immer noch gibt's Lieferfristen.

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Fahreigenschaften

XC 90 V8? Von denen konnte sich DER STANDARD im Norden Finnlands ein Bild machen. Weil der Motor komplett aus Alu gefertigt ist, hält sich die Kopflastigkeit in Grenzen.

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Genau genommen

merkt man im Handling kaum, was für ein Kraftlackel unter der Haube werkt. Die Maschine ist kompakt (75 cm lang, 64 breit), das war Grundvoraussetzung - denn Volvo baut gerne quer ein. Dementsprechend setzen die Konstrukteure auf 60 Grad Zylinderwinkel statt der gängigen 90 Grad.

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Und:

Dank Aisin-Automatik kriegt der XC 90 auch das enorme Drehmoment (440 Nm) auch wirklich auf die Straße.

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Resultat:

sportlich-souveräne Fahrwerte, wenn man will (auch, wenn das Fahrwerk eher auf Cruisen ausgelegt ist). Der Sprint von null auf 100 km/h ist laut Werk in 7,4 sec erledigt.

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Trinksitten?

Volvo gibt 13,3 Liter auf 100 km zu Protokoll, ein Okay-Wert angesichts eines so großen und schweren Autos.

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Nach Österreich

kommt der XC 90 V8 Ende März. Kostenmäßig positioniert man sich leicht unter Niveau der deutschen Konkurrenz (etwa BMW X5).

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Die Preispalette

reicht von 71.800 bis 82.820 €. Volvo-Car-Austria-Sprecher Fritz Kratochwil rechnet heuer mit einem Absatz von 70 bis 100 V8ern, danach sollte dieses Segment rasch gesättigt sein. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 28.1.2005)

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Volvo

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