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Dennis Kozlowski wurde zum Symbol der Habgier amerikanischer Unternehmer.

Foto: APA/AP/ Louis Lanzano
Einen Tag nach der Eröffnung des Prozesses gegen den einstigen WorldCom-Chef Bernard Ebbers hat am Mittwoch in New York ein weiterer spektakulärer Betrugsprozess gegen ehemalige US-Firmenbosse begonnen. Dem einstigen Chef des Mischkonzerns Tyco International, Dennis Kozlowski (58), und seinem ehemaligen Finanzchef Mark Swartz (44), wird vorgeworfen, sich illegale Bonuszahlungen und Kredite genehmigt und den Aktienkurs des Unternehmens mit falschen Angaben über die Finanzlage in die Höhe getrieben zu haben. Sie sollen dann die Aktien zu überhöhten Preisen abgestoßen und damit 430 Millionen Dollar Gewinn gemacht haben.

Vorwürfe zurückgewiesen

"Hier geht es um zwei Angeklagte, die 150 Mio. Dollar (115,3 Mio. Euro) von Tyco gestohlen haben", sagte Staatsanwalt Owen Heimer nach amerikanischen Medienberichten in seinem Eröffnungsplädoyer im Bundesgericht in Manhattan. Kozlowski und Swartz haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Ein erster Prozess gegen die beiden war im Frühjahr letzten Jahres geplatzt, weil der Name einer Geschworenen bekannt geworden war und die Frau Drohbriefe erhalten hatte.

WorldCom-Chef wegen Betrugs vor Gericht

Im Gerichtssaal nebenan läuft der Prozess gegen den ehemaligen WorldCom-Chef Ebbers. Er ist unter anderem wegen Betrugs angeklagt. Der einst zweitgrößte Telekomkonzern der USA war vor zweieinhalb Jahren im größten Betrugsskandal der US-Geschichte untergegangen. Die Bücher waren um 11 Mrd. Dollar frisiert worden. Wie Kozlowski beteuert Ebbers seine Unschuld.

Symbol der Habgier

In der Serie von Bilanzbetrügereien, die vor drei Jahren ans Licht kamen, wurden Swartz und Kozlowski zum Symbol der Habgier amerikanischer Unternehmer. Kozlowski kaufte unter anderem auf Firmenkosten einen Duschvorhang für 6000 Dollar und rechnete eine zwei Millionen Dollar teuren Geburtstagsparty für seine Frau auf Sardinien als Betriebsausgaben ab.(APA/dpa)