Die Arbeiterkammer hatte im Juli 2004 bei ihrer bundesweiten Führerschein-Preiserhebung mögliche verbotene Preisabsprachen entdeckt und die Wettbewerbsbehörde eingeschaltet. Den Unternehmen drohen jetzt Geldstrafen bis zu zehn Prozent ihres letzten Jahresumsatzes. Zudem wird gegen die Fahrschulinhaber bei der Grazer Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet.
Die Wettbewerbsbehörde hatte nach entsprechenden Erhebungen der AK die steirischen Fahrschulen untersucht und wurde auch fündig: Es seien ausreichende Beweise für verbotene Preisabsprachen gefunden worden, heißt es in einer Behördenveröffentlichung. Nun sollen auch mögliche Preisabsprachen in Kärnten und Salzburg überprüft werden.
AK fordert Fahrschul-Reform
Die Untersuchungsergebnisse unterstreichen für die Arbeiterkammer "einmal mehr die Forderung nach einer Fahrschul-Reform", die Führerscheine seien nach wie vor zu teuer. "Stimmt nicht", sagt Simon Koiner, Fahrschulbesitzer und Fachgruppen-Vizechef in der Wirtschaftskammer Steiermark, "die Fahrschulen arbeiten schon länger nicht einmal kostendeckend". Koiner im STANDARD-Gespräch: "Seit zwei Jahren hat keine Grazer Fahrschule Gewinn gemacht". Es gebe 27 Prozent weniger Fahrschüler, jedoch 27 Prozent mehr Fahrschulen.