Mietleitungen bieten reservierte Übertragungskapazitäten von hoher Qualität. Unternehmen nutzen diese zur Anbindung ihrer entfernten Niederlassungen oder Filialen an den Hauptsitz, außerdem für den Anschluss ans Internet und für den elektronischen Geschäftsverkehr. Neue Telekom-Anbieter sind auf Mietleitungen angewiesen, um ihre eigenen Netze zu ergänzen und ihren Kunden Mehrwertdienste anbieten zu können. "Viele Marktneulinge klagen darüber, dass die etablierten Betreiber Mietleitungen für ihr eigenes Endkundengeschäft viel schneller bereitstellen als für Konkurrenten", heißt es in einer entsprechenden Mitteilung der EU-Kommission.
Telekom
EU will mehr Wettbewerb bei Mietleitungen
Kommission fordert verbindliche Bereitstellungsfristen
Die Europäische Union
will den Wettbewerb auf dem Mietleitungsmarkt
ankurbeln. In einer Empfehlung an die Mitgliedsstaaten teilte die
Kommission heute, Dienstag, mit, dass auf dem
Großkunden-Mietleitungsmarkt verbindliche Bereitstellungsfristen
eingeführt werden sollten, auf die sich die Anbieter schneller
elektronischer Kommunikationsdienste verlassen könnten. Derzeit dauere
die Einrichtung einer 2 Mbit/s-Leitung im langsamsten Mitgliedsstaat
fünfmal länger als im schnellsten.
Mit ihrer Empfehlung will die Kommission das Problem lösen und die
Fristunterschiede ausgleichen. Die Empfehlung bezieht sich nur auf
Betreiber mit so genannter beträchtlicher Marktmacht bei der
Bereitstellung von Großkunden-Mietleitungen, denen von ihrer jeweiligen
Regulierungsbehörde ein Diskriminierungsverbot auferlegt wurde. Die
Standardverträge sollten, schreibt die Kommission, vollständige
Dienstgütevereinbarungen, kürzere Bereitstellungsfristen als für
Endkunden und eine Entschädigung bei Fristüberschreitung enthalten,
fordert die EU. (pte)