Wien - Für große Verwirrung bei den Konsumenten könnte eine von der EU geplante Richtlinie sorgen, die statt der üblichen einheitlichen Verpackungsgrößen jede beliebige Menge erlaubt. "Die Verwirrung für den Konsumenten ist vorprogrammiert", befürchtet Karl Kollmann, Konsumentenschützer in der Arbeiterkammer (AK), am Montag in einer Aussendung. Preisvergleiche wären dann kaum noch möglich, auf Grund der unterschiedlichen Größen käme es zu Mehrkosten. Die AK lehnt die EU-Richtlinie daher als verbraucherfeindlich ab.

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) dürfe der geplanten Fertigpackungsverordnungs-Richtlinie beim EU-Rat im Februar keinesfalls zustimmen, verlangt die AK. Stattdessen sollten Nennfüllmengen EU-weit harmonisiert und Mogelpackungen, die mehr Inhalt vortäuschen als wirklich drinnen sei, verboten werden.

Gemäß der geplanten EU-Richtlinie, die laut AK an die EU-Staaten zur Begutachtung verschickt wurde, sollen bis auf ganz wenige Ausnahmen wie etwa Wein alle Nennfüllmengen, also vorgeschriebenen Verpackungsgrößen, aufgehoben werden, teilte die AK in der Aussendung mit. Konkret könnte also Kaffee in einem Supermarkt im Packerl mit 400 Gramm, in einem anderen Geschäft mit 550 Gramm und im nächsten Geschäft mit 650 Gramm angeboten werden. (APA)