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REUTERS/Desmond Boylan
Österreichs Wirtschaft ist stark in Osteuropa. Massive Investitionen, die starken Handelsbeziehungen zu den neuen EU-Mitgliedern und das Aufbereiten der Absatzmärkte in den Ländern der kommenden Erweiterungsrunde haben Österreich in den vergangenen drei Jahren die Konjunktur gerettet.

Heimische Manager und Eigentümer haben sich Lorbeeren verdient. Das zeigt die Exportstatistik, das spiegeln die Rankings der Direktinvestitionen, das belegt die Entwicklung der Wiener Börse.

Welches interkulturelle Geschick und welches soziale Verständnis hinter großen und kleinen Projekten steckt, lässt sich zwar nicht so leicht in Zahlen messen, ist aber ein zentraler Faktor der andauernden Erfolgsgeschichten der Österreicher im Osten. Pralle Kriegskassen haben Konzerne ja auch in anderen Ländern.

Österreichs Manager am Schnittpunkt verschiedener Kulturen und Mentalitäten haben - was die "soft facts" ihrer Aufbauprojekte betrifft - den richtigen Draht gefunden und das richtige G'spür bewiesen.

Spektakuläre Projekte wie das der OMV mit Petrom in Rumänien, der Erwerb von zwei bulgarischen Energieversorgern durch die EVN und die Akquisition der Mobilkom in Bulgarien sorgen für Aufsehen. Dahinter haben allerdings weite Bereiche des heimischen Mittelstandes Osteuropa längst selbstverständlich als Heimmarkt begriffen.

Wir haben mit Personalchefs gesprochen, die solche spektakulären Projekte verantworten und entwickeln. Sie transportieren das Engagement, das hinter den Schlagzeilen steckt. Wenn der Konzernpersonalchef des Erdölkonzerns OMV über die "tolle Aufbruchstimmung" spricht, dann ist das wohl auch ein Anlass, Optimismus weiter zu tragen.

Denn Führungskräfte und Fachexperten haben auch für ihr Weiterkommen verstanden, dass die neuen Märkte die Chance bieten, sich zu beweisen, Leistung zu zeigen und zu lernen. (Der Standard, Printausgabe 22./23.1.2005)