Zu den im Juli 2004 aufgenommenen Anhörungen war die Öffentlichkeit größtenteils nicht zugelassen. Zuletzt stand am Samstag ein 30-Jähriger vor dem Militärtribunal, der die Geldwäsche für islamisch-fundamentalistische Organisationen organisiert haben soll. Die als feindliche Kombattanten geführten Männer haben nach einem Beschluss der US-Regierung keinen Anspruch auf eine Behandlung als Kriegsgefangene.
USA
US-Militärtribunal in Stützpunkt Guantanamo abgeschlossen
Status der Inhaftierten als "feindliche Kombattanten" in 327 Fällen bestätigt - Kein Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene
San Juan/USA - Die US-Streitkräfte haben ihre Anhörungen
von Gefangenen des auf Kuba gelegenen Militärgefängnisses Guantanamo
abgeschlossen. Bis Samstag wurde in 558 Fällen überprüft, ob die
zumeist aus Afghanistan stammenden Gefangenen weiter als "feindliche
Kombattanten" geführt werden, wie ein Sprecher des Militärtribunals
in San Juan auf Puerto Rico mitteilte. Dabei wurde dieser Status in
327 Fällen bestätigt, lediglich drei Gefangene wurden auf Grund der
Überprüfung freigelassen. In den übrigen Fällen steht die
Entscheidung noch aus.
Die Anhörungen waren das Ergebnis einer Entscheidung des Obersten
Gerichtshofs der USA im Juni vergangenen Jahres, wonach die in
Guantanamo festgehaltenen Männer die Möglichkeit haben müssen, ihre
Gefangenschaft überprüfen zu lassen. Menschenrechtler haben
kritisiert, dass die Betroffenen vor dem Militärtribunal keinen
Rechtsbeistand haben durften. (APA)