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Zwei Siegerinnnen in Marburg: Pärson (r) gewann den Slalom, Poutiainen sicherte sich vorzeitig die kleine Kristallkugel.

Foto:APA/bat

Marburg – Weltcup-Titelverteidigerin Anja Pärson hat am Sonntag auf ihrer "Hauspiste" in Marburg wieder einmal zugeschlagen und sich bereits zum siebenten Mal in die Siegerliste eingetragen. Die Schwedin gewann den Damen-Weltcup-Slalom vor der Kroatin Janica Kostelic (0,28 zurück) und der Finnin Tanja Poutiainen (0,35), die mit Rang drei ihre Weltcup-Gesamtführung behauptete und sich vorzeitig die kleine Kistallkugel im Slalom sicherte.

Hosp kollidierte mit Werbetransparent

Den Österreicherinnen blieb im letzten Damen-Rennen vor der WM in Bormio/Santa Caterina ein Podestplatz versagt. Zufrieden sein durfte nur die junge Niederösterreicherin Kathrin Zettel, die mit Rang sechs unmittelbar vor Marlies Schild ihr bestes Saisonresultat herausfuhr und sich damit neben Schild, Nicole Hosp und Elisabeth Görgl den vierten Slalom-Startplatz in Italien gesichert haben dürfte. Hosp kam zwar im ersten Lauf zu Sturz und erlitt bei der Kollision mit einem Werbe-Transparent eine Fleischwunde im Unterarm und eine Schulterprellung, sollte aber bei der WM starten können.

"Ich hoffe schon, dass ich dabei bin. Endlich ist mir das aufgegangen, was ich im Training gezeigt habe. Ich bin locker ins Rennen gegangen und habe mir keinen Druck gemacht. Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen, als ich nach meinem zweiten Lauf den Einser gesehen habe", berichtete Zettel, neben der sich aber auch die an zwölfter Stelle klassierte Sabine Egger noch Hoffnungen auf einen WM-Start macht. "Ich hoffe, dass ich dabei bin, ein Aufwärtstrend ist sichtbar", sagte die Kärntnerin, die auf die Trainerentscheidung "neugierig" ist. Das WM-Aufgebot des ÖSV wird am Mittwoch nach dem Herren-Slalom in Schladming verkündet.

Elf Damen wahrscheinlich bei der WM

Damenchef Herbert Mandl geht davon aus, dass elf Mädchen ("alle mit Top-Platzierungen") diesem Aufgebot angehören. Fraglich ist aus seiner Sicht nur Görgl, die sich in Zagreb eine Verletzung des Syndesmosebandes zugezogen hat und in Marburg passen musste. Der Coach erwartet für Montag oder Dienstag ein neues ärztliches Gutachten, das im Hinblick auf die WM- Aufstellung entscheiden wird.

Ein kleines Kapitel Skigeschichte schrieb Pärson, die mit ihrem siebenten Erfolg (zwei im RTL sowie dem fünften in Serie im Slalom) in der 25-jährigen Weltcup-Geschichte von Marburg zur bisherigen Rekordsiegerin Vreni Schneider (SUI) aufschloss. Den Grundstein dazu legte die Schwedin mit Bestmarke im ersten Lauf, worauf ihr Rang sieben im zweiten Durchgang zum zweiten Saisonsieg nach Sölden (RTL) bzw. dem 24. ihrer Karriere reichten.

Poutiainen gewinnt Slalom-Weltcup

Zu den Gewinnerinnen zählte aber auch Poutiainen, die sich als erste Finnin die kleine Kristallkugel im Slalom sicherte. Mit 520 Punkten kann die vierfache Saisonsiegerin auch nicht mehr von der zweitplatzierten Schild (376) vom ersten Platz verdrängt werden, da nur mehr ein Rennen beim Weltcup-Finale in Lenzerheide aussteht. "Das war mein großes Ziel, mein großer Traum ist wahr geworden", jubelte die 24-jährige Skandinavierin.

Schild hatte sich nach ihrem schlechten Saisonstart mit zwei Ausfällen in Aspen ohnehin keine Hoffnungen mehr gemacht. "Da habe ich die Kugel schon abgeschrieben. Ich bin ja noch jung und kann das noch nachholen", lautet der Standpunkt der zuletzt am Semmering und in Santa Caterina siegreichen Tirolerin, die mit ihrem Sonntag-Slalom nicht zufrieden war. "Ich bin nicht gut gefahren, es ist einfach nicht gegangen", sagte die Tirolerin.

Im Gesamtweltcup führt Poutiainen nun mit 902 Punkten vor Kostelic (879) und Pärson (856), Österreichs Speed-Queen Renate Görschl (804) fiel am Sonntag vom zweiten auf den vierten Rang zurück. (APA)

Ergebnis

Slalom Marburg