700 Mio. Euro sollten in den Bau eines Rennsportzentrum samt Hotel und Rennfahrerakademie gesteckt werden. Der Ausstieg von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz aus dem Projekt, weil er vom Umweltsenat eine Abfuhr erhielt, stürzt die steirische Landespolitik im Vorfeld der Landeswahlen nun in arge Turbulenzen. Es wird kommende Wochen wahrscheinlich zu einem Sonderlandtag kommen. Neuwahlen stehen im Raum, SPÖ, FPÖ und Grüne könnten sich darauf einigen. Immerhin verlor das Bundesland aufgrund etlicher hausgemachter Unzulänglichkeiten wie etwa einem schlecht aufbereiteten Genehmigungsverfahren das größte Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte.
Der Soziologe Manfred Prisching ist überzeugt, dieses wirtschaftspolitische Desaster habe eine "nicht unerhebliche Bedeutung für die politische Stimmungslage" und werde in erster Linie die ÖVP belasten. In der betroffenen Region nimmt man das Desaster bisweilen schon mit Galgenhumor hin. Man werde eben in Hinkunft "Red Bullock"-Rennen veranstalten, "Ochsenrennen" also. Weniger humorvoll sind die Drohbriefe, die jene Anrainer in diesen Tagen erhalten, die mit ihren Einsprüchen das Projekt zu Fall gebracht haben.