Seit einem Jahr hat die Statistik Austria zur Messung dieses Effektes ein neues Instrument in der Hand, den so genannten Mikro-Warenkorb. In diesem werden 20 Produkte des täglichen Bedarfs - Milch, Brot, Käse, Salat, Äpfel, Zeitung etc. - in ihrer preislichen Entwicklung abgebildet. Im allgemeinen, großen Warenkorb hat dieser Mikro-Warenkorb allerdings nur ein Gewicht von fünf Prozent.
Ähnliches zeigt sich beim Mini-Warenkorb, in dem rund 60 Produkte abgebildet sind, und der das wöchentliche Einkaufsverhalten des Durchschnittsösterreichers abbilden soll. Bei den Produkten für den wöchentlichen Großeinkauf, zu den Lebensmitteln kommt hier Tanken, eine Filmentwicklung oder ein Kinobesuch dazu, lag die Jahresteuerungsrate mit drei Prozent auch deutlich über der "amtlichen" Inflationsrate. Im allgemeinen Warenkorb, der heuer routinemäßig geändert wird, repräsentiert der wöchentliche Korb einen Anteil von 16 Prozent.
So kann es leicht passieren, dass ein privater Haushalt beispielsweise nichts vom stärksten Preistreiber des Jahres 2004, nämlich Ofenheizöl extra leicht mit einer Teuerung um 15,3 Prozent bemerkt, sehr wohl aber die Miet-Erhöhungen zu spüren bekommt. Innerhalb der letzten zehn Jahre verteuerten sich Mieten doppelt so stark wie der allgemeine Verbraucherpreisindex (VPI), allein 2004 wurde Wohnen um 3,6 Prozent teurer.
Die Verteuerungen bei Mineralölprodukten und Wohnungskosten sind der Hauptgrund für den Anstieg der Inflation. Der für die Währungsunion berechnete und sozusagen auf vergleichbare Datengrundlage gestellte harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Jahresdurchschnitt 2004 auf 2,0 Prozent. Österreichs Inflationsrate des abgelaufenen Jahres liegt damit grob gesprochen im Durchschnitt der Eurozone.