Das Filmarchiv Austria startet mit Filmhimmel Österreich nunmehr ein zyklisches Programm zum österreichischen Kino. Und ermöglicht erstmals, sich einen konzentrierteren, umfassenderen Überblick über das zu verschaffen, was das Filmland Österreich unter wechselnden Rahmenbedingungen seit Anfang des vorigen Jahrhunderts hervorgebracht hat. Hundert Programme mit rund 230 Filmen haben die Kuratoren Elisabeth Büttner und Christian Dewald ausgewählt. Zweimal monatlich wird im Metro-Kino vorgestellt und vorgeführt. Zusätzlich werden eigene Begleithefte aufgelegt und das gesamte Material etwa für medienpädagogischen Unterricht bereit gehalten.
Ein Stück praktischer und konzeptueller Vorarbeit für dieses ehrgeizige Projekt, das nicht zuletzt umfängliche Restaurierungen und Umkopierungen mit sich bringt, haben die beiden Filmwissenschafter mit ihren beim Residenz-Verlag erschienenen Bänden Das tägliche Brennen und Anschluss an morgen geleistet: einer Geschichte des österreichischen Kinos von seinen Anfängen bis in die Gegenwart, die sich an einem historischen Zeitbogen orientiert, das Modell einer linearen Geschichtsschreibung jedoch immer wieder aufbricht.
Und zwar deshalb, weil Kino hier als ein "Labor des Sozialen" verstanden wird, das in Austausch mit gesellschaftlichem Alltag steht - ohne diesen notwendigerweise direkt abzubilden. Die sieben Kapitel, die das zyklische Programm strukturieren, nehmen denn auch großteils bei sozialen Wirklichkeiten ihren Ausgang, erzählen etwa von "Techniken des Überlebens" oder von "Kontinuitäten", die das heimische Filmschaffen jeweils auf ganz unterschiedliche Weise reflektiert.
Zeitgeschichte
Die acht kurzen Arbeiten, die die Schau heute, Mittwoch, eröffnen, sind ein Parcours durch diese Abschnitte - und machen österreichische Film- und Zeitgeschichte wie auch eine Entwicklungsgeschichte des Kinos anschaulich. Es beginnt mit jener Arbeit von Dietmar Brehm, die der Schau den Titel gibt: