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Foto: APA/Reiter
Salzburg - Von Anfang an, als Agnes Husslein-Arco von Sotheby's Österreich Anfang 2001 von Wien nach Salzburg wechselte und den Job als Leiterin des Museums der Moderne von Peter Weiermeier übernahm, prägten Konflikte Hussleins Salzburger Zeit. Vor allem von den Grünen als "Jet-Setterin" und "Seitenblicke-Lady" ohne Kunstkompetenz kritisiert, war es schon das Bestellungsverfahren, das den Widerspruch provozierte. Dennoch ließ Husslein nie Zweifel daran, dass sie gewillt ist, sich in der beschaulich-musealen Atmosphäre in Salzburgs Museumslandschaft durchzusetzen.

Konflikte und Müdigkeit

Die Schlagkraft und den Führungsstil der neuen Direktorin bekamen erst einmal ihre Mitarbeiter zu spüren, von denen viele die ersten Wochen und Monate nicht überstanden. Von Anfang an kam Husslein vor allem wegen interner Streitereien aus den Schlagzeilen kaum heraus. Schon gut ein Jahr nach ihrem Amtsantritt war ein großer Teil der Mitarbeiter ausgetauscht und die wichtigsten Politiker gingen auf Distanz. Ein arbeitsrechtlicher Konflikt mit einer Kuratorin des Museums, die sich an der Gründung eines Betriebsrates beteiligt hat, war nur einer der Höhepunkte einer permanenten Streitkultur im Museum der Moderne.

Für ein persönliches Gespräch stand Husslein am Dienstag nicht zur Verfügung, sie ist im Ausland. In ihrem Büro hieß es, die Chefin habe über ihre Zukunft noch nicht entschieden, die Gründe für ihre Nicht-Kandidatur liegen im privaten Bereich. Aber Salzburg-müde sei sie schon.

Künstlerische Bilanz

Künstlerisch hat Husslein eine Reihe von unterschiedlich erfolgreichen Ausstellungen organisiert. Mit umfangreichen Präsentationen der Werke des Fotografen Helmut Newton (2002), des puristischen und kubistischen Malers Fernand Leger (2002), des für die österreichischen Jugendstil-Maler so einflussreichen belgischen Symbolisten Fernand Khnopff, mit der Dubuffet-Ausstellung (2003) oder mit der ersten umfangreichen Alfred-Wickenburg-Schau hat Husslein ihre Kritiker nur zum Teil überzeugt. Nicht zuletzt deshalb, weil selbst die offiziell angegebenen, und deutlich gesteigerten Besucher-Zahlen Thema von Streits und Diskussionen blieben.

Den wohl bedeutendsten und zugleich provokantesten Treffer in der Aufmerksamkeit der internationalen und lokalen Medien landete Husslein mit der überdimensionalen Figur "Arc de Triomphe" zur Eröffnung der Festspiele 2003. Die Figur eines Mannes mit erigiertem Glied führte zu Empörung und Entfernung des Kunstwerkes vom öffentlichen Platz.

Wirklich erfolgreich in der öffentlichen Wahrnehmung war Husslein rund um den Bau und die Eröffnung des neuen Museums der Moderne auf dem Mönchsberg. Das überwiegend positiv kritisierte Gebäude und die beiden Ausstellungen "Einleuchten" und "Vision einer Sammlung" wurden bisher von über 107.000 Menschen besucht und von der internationalen Presse gut beurteilt.

Weitere Tätigkeitsfelder

Die 50-jährige Museumschefin, die neben ihrer Tätigkeit als Leiterin des Salzburger Museums der Moderne das Kärntner Museum für moderne Kunst betreut, ist zudem im Vorstand der Wiener Leopoldstiftung. Vor ihrer Arbeit in Salzburg war sie 19 Jahre lang Geschäftsführerin von Sotheby's Österreich und hat parallel dazu von 1990 bis 1998 für Guggenheim in New York gearbeitet.(APA)