Wien - Neben zahlreichen Hilfsorganisationen haben auch die Ärzte ohne Grenzen ihren Einsatz in der asiatischen Krisenregion verstärkt. In Banda Aceh, der vom Beben vermutlich am stärksten betroffenen Stadt Sumatras, startete der Betrieb einer mobilen Klinik. "Schon in den ersten Stunden wurden 120 Personen behandelt", erzählte der belgische Arzt Koen Henckaerts.

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Nur notdürftige Lager in Banda Aceh

Die Menschen haben sich in notdürftigen Lagern aus Planen oder Zelten zusammengerottet, viele davon befinden sich rund um die Moscheen der Stadt. Es gibt nur wenig Nahrungsmittel, kaum sauberes Wasser, wenig Strom und kein Benzin in der Metropole. Viele Massengräber wurden errichtet.

Foto: AP/ REUTERS/Beawiharta

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Toten sind noch nicht gezählt

Die Toten sind nicht offiziell gezählt, die Teams von Ärzte ohne Grenzen schätzen allein in Banda Aceh die Zahl der Todesopfer auf 10.000 bis 15.000.

Das Militärspital wurde in ein ziviles Krankenhaus umfunktioniert, ebenso die Geburtsklinik der Stadt. Der finanzielle Bedarf für die Hilfsprojekte in der Provinz Aceh liegt zurzeit bei zwei Millionen Euro.

Foto: REUTERS/Darren Whiteside

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Logistiker, Ärzte, Krankenschwestern und Wasserexperten

Ärzte ohne Grenzen ist seit 28. Dezember in Banda Aceh und hat in einem Lager für Obdachlose ein Gesundheitszentrum eingerichtet. Das Team besteht aus acht internationalen und sieben indonesischen Mitarbeitern. Sieben weitere internationale Mitarbeiter wurden erwartet. Dabei handelt es sich um Logistiker, Ärzte, Krankenschwestern und Wasserexperten.

Foto: REUTERS/Beawiharta

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Flutwelle bahnte sich Weg bis neun Kilometer ins Landesinnere

Dramatisch auch die Eindrücke, die ein Hubschrauberflug an die Westküste erbrachte: 90 Prozent aller Dörfer seien zerstört und nur sehr wenige Überlebende gesichtet worden. Aus der Luft sei auch zu sehen gewesen, dass sich die Flutwelle ihren Weg zwei bis neun Kilometer ins Landesinnere gebahnt hat.

im Bild: Küste in West Sumatra nahe Banda Aceh

Foto: AP/ BELINDA MEPHAM

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Sri Lanka am stärksten betroffen

In Sri Lanka sind nach offiziellen Angaben der Nordosten und Südosten am stärksten betroffen. Ein sechsköpfiges Team von Ärzte ohne Grenzen hat als erstes seine Arbeit in der Stadt Batticaloa im Nordosten aufgenommen.

Foto: AP/ BULLIT MARQUEZ

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Hilfsgüter mit chirurgischem Material unterwegs

In drei Ansiedlungen wurden laut Henckaerts bei Landungen Medikamente zurückgelassen. Die Menschen bedürften vor allem Essen und sauberes Wasser. Es ist zudem geplant, Ärzte in den Ortschaften abzusetzen.

30 Tonnen Hilfsgüter mit chirurgischem Material und Ausrüstung für sanitäre Anlagen wurden aus der Hauptstadt Colombo angeliefert. Weitere sechs Mitarbeiter sollen im Südosten der Insel Erkundungen durchführen.

im Bild Banda Aceh

Foto: REUTERS/Romeo Ranoco

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Menschen traumatisiert

Solche Teams von Ärzte ohne Grenzen sind sowohl im südindischen Chennai (ehemals Madras) als auch in Kerala unterwegs. Da die medizinische Versorgung der Bevölkerung durch die indischen Behörden organisiert wird, wird die Hilfsorganisation psychologische Unterstützung schicken, da viele Menschen traumatisiert sind. Denkbar ist auch, dass gemeinsam mit den Behörden ein epidemiologisches Überwachungssystem aufgebaut wird.(APA)

im Bild: Nur mit internationalen Hilfe-Helicoptern ist die Verteilung der Hilfsmitteln in entlegenen Gegenden möglich.

Spenden

Hilfsorganisationen bitten um finanzielle Unterstützung für den unermesslichen Notbedarf in den Krisenregion:Liste von Spendenkonten

Foto: AP/ GURINDER OSAN