"Work-Life-Balance"
Österreichs unter 35-Jährige sehen das anders. Im Rahmen der Metis-Zukunftsstudie wurden 2500 ÖsterreicherInnen in der Altersgruppe 15 bis 35 nach ihren Wünschen für ein gutes Privat- und Berufsleben ("Work-Life-Balance") gefragt. Das Ergebnis: Neben den klassischen Motiven wie glückliche Partnerschaft und persönliche Gesundheit stehen flexible Arbeitszeiten (78,3 Prozent) und Unterstützung bei Kinderbetreuung (72,3 Prozent) ganz vorne.
Anliegen: Kindergartenplätze
In den Fokusgruppen wurden diese Aspekte vertieft befragt, und auch dort zeigte sich: Die Balance zwischen Beruf und Familie gehört zu den zentralen Anliegen dieser Generation. Die jungen ÖsterreicherInnen erwarten sich dabei sehr wohl Unterstützung von der Politik, vor allem bei der Schaffung von Kindergartenplätzen. Zitat eines Befragten: "Kinderbetreuungsplätze sind Mangelware. Das ist das größte Problem und wird nur stiefmütterlich behandelt." Ein anderer fordert, in fast sozialistischer Diktion, eine "langfristige Kinderbetreuungsplatzbewirtschaftung, abhängig von der Geburtenrate".
Laut einer Erhebung der Statistik Austria haben im Frühling 2004 18.000 Kinderbetreuungsplätze gefehlt. Allerdings wurde die Bundeshauptstadt nicht einbezogen. In einer Mikrozensus-Studie 2003 wurde ein weit höherer Bedarf (rund 48.000) angemeldet. Nach Angaben des Bildungsministeriums seien 10.000 zusätzliche Plätze im Schulbereich geschaffen worden.
Familienorientierung von Unternehmen
Ebenfalls in den Fokusgruppen stark thematisiert - die geringe Familienorientierung von Unternehmen: "Unterschiedliche Lebenssituationen verlangen unterschiedliche Aufmerksamkeit für das familiäre Umfeld. Arbeitszeitmodelle wie Vollzeit, Teilzeit, Karenz sollen nach bestimmten Lebensphasen modelliert sein."