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Bundespräsident Heinz Fischer besucht österreichische Flutopfer im Wiener AKH

Foto: APA/ GUENTER R. ARTINGER
Wien - Insgesamt zwölf Verletzte befanden sich am Mittwoch nach der Erdbebenkatastrophe in Asien in Wiener Spitälern. Ein Dutzend Personen benötigte bisher stationäre Versorgung, berichtete Thomas Klvana von der Wiener Rettung der APA. Sieben Patienten lagen am Mittwoch im Allgemeinen Krankenhaus (AKH), zwei im Wilhelminenspital. Ein Verletzter befand sich im Hanusch-Krankenhaus und eine Person im Lorenz-Böhler-Spital. Zwei Betroffene wurden im Unfallkrankenhaus Meidling versorgt.

Wegen schwerer Verletzungen mussten drei Patienten mit Hubschraubern vom Flughafen Wien-Schwechat in die Spitäler gebracht werden. Ein Patient habe Wasser in der Lunge gehabt, einer sei mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung eingeliefert worden, so Klvana. Eine Person sei noch am Flughafen wegen Dehydrierung kollabiert.

Auf wie viele weitere Verletzte man sich einstellen müsse, könne man jetzt noch nicht sagen, betonte Horst Lassnig vom Presseinformationsdienst der Stadt Wien. Fest stehe lediglich: "Es werden wieder viele Verletzte dabei sein", so Lassnig.

Verletzte Österreicher werden nach Köln geflogen

Sechs verletzte Österreicher - unter ihnen ein Schwerverletzter - werden am Donnerstag, mit einer Maschine der deutschen Bundeswehr von Phuket nach Köln geflogen und von dort nach Österreich gebracht. Das sagte Cornelia Leupold, Sprecherin der Elvia-Reiseversicherung in Wien. Mitarbeiter des Unternehmens suchten in Phuket noch nach einer weiteren Person, die ebenfalls in der Maschine Platz finden würde. Auch ein Kind werde noch vermisst.

Spärliche Informationen

Auch ein eigener Jet sei unterwegs, werde aber erst am Donnerstag in Phuket ankommen,sagte Leupold. Ihren Worten nach liegen der Versicherung in Wien nur spärliche Informationen aus den betroffenen Regionen vor, nicht zuletzt, da die Kommunikation per Telefon kaum funktioniere. Die Elvia-Reiseversicherung hat eigene Ärzteteams nach Thailand und Sri Lanka entsandt.

Bundespräsident Fischer besuchte Verletzte im AKH

Bundespräsident Heinz Fischer besuchte die Verletzten der Erdbebenkatastrophe die im Wiener AKH versorgt werden.

Die Schicksale sind erschütternd. Günther Thomes (46), Familienvater aus Krems: "Ich hatte meine Frau Angelika (40) und meinen Sohn Benjamin (14) in Khao Lak schon verloren geglaubt. Am 26. Dezember. Das ist mein Geburtstag. Und gleichzeitig 'erlebte' ich meinen zweiten Geburtstag."

Das Wasser kam zurück

Der 14-Jährige hatte sich in der Tauchschule eines Hotels befunden. Günther Thomes war gerade auf dem Weg zum Hotel: "Plötzlich ist das Wasser einige hundert Meter weit zurück gewichen. Kinder sind sogar hinaus auf den Sand gelaufen. Da habe ich plötzlich gewusst, dass das Meer zurück kommen muss und habe schon geschrien 'Run', 'Run'."

Dem Niederösterreicher gelang es, in einem Haus der Anlage in den oberen Stock zu laufen, als die Flutwelle hereinbrach. "Wir haben die Scheiben für die Feuerwehrschläuche eingeschlagen und konnten mit ihnen noch zwei Menschen aus den Fluten bergen."

Doch danach begann die verzweifelte Suche nach Frau und Sohn. Erst nach vielen Stunden fand Günther Thomes seinen Sohn auf einer Liste für Überlebende: "Wir wurden zu einem Sonnentempel gebracht. Wir sind dort gelegen und haben geheult, weil wir glaubten, Angelika sei tot." Zuvor hatte Günther Thomes noch mit einem deutschen Arzt kurzfristig eine Art "Notfallambulanz" betrieben.

Keine Information für Österreicher

Angelika Thomes hatte jedoch die Flut glücklicherweise überlebt. Sie war mit einem Arm in einer Palme stecken geblieben und nach Phuket gebracht worden. Über ein SMS aus Österreich erfuhr der Niederösterreicher vom Überleben seiner Frau. Seine Kritik: "Am Flughafen in Phuket gab es zwar Schilder für Italiener und Deutsche, für Österreicher war nichts vorgesehen." (APA)