Für den Genuss böhmischen Biers hat der deutsche Schriftsteller Karl May (1842-1912) gerne eine Reise übers Erzgebirge ins Kauf genommen. Der im sächsischen Ernstthal geborene May stattete der westböhmischen Stadt Sokolov (Falkenau an der Eger) schon als Mittelschüler öfters Besuche ab, obwohl der weltbekannte Autor von Reiseerzählungen und Abenteuerromanen sonst kaum über seine Heimat herausgekommen ist.

"Er und sein Freund wohnten im Gasthaus Steiniger, das später den Namen 'Kremlink' erhielt. Sie verbrachten auch den Heiligen Abend dort. May war von der Gastfreundschaft des Hausherrn Franzl Scholz so beeindruckt, dass er ihn in seinem 1897 erschienenen Roman 'Weihnacht' verewigte", erzählt der Stadtchronist von Sokolov, Vladimir Prokop, der Prager Tageszeitung "Mlada Fronta Dnes". So ist es überliefert, dass May mehrere Male eine Rast in Sokolov einlegte, als er von Deutschland nach Usti nad Labem (Aussig) in Nordböhmen reiste. Er sei dabei im Gasthaus Steiniger am Alten Platz eingekehrt.

An seinem Lieblingslokal, soll nun, trotz der nach wie vor herrschenden Widersprüchlichkeit seiner Person, eine Erinnerungstafel für May angebracht werden. (apa/red)