Zwei Tage nach der wiederholten Stichwahl um das Präsidentenamt blieb die Frage offen, wann Juschtschenko als klarer Sieger der Wahl sein Amt antreten kann. Gegenkandidat Janukowitsch erkannte weiterhin seine Niederlage nicht an und drohte mit einer Klage vor dem Obersten Gericht in Kiew. Juschtschenko sagte, er rechne mit seiner Amtseinführung frühestens nach dem 10. Januar 05.
Die zentrale Wahlkommission in Kiew gab am Dienstag das vorläufige Endergebnis bekannt. Demnach erhielt Juschtschenko 51,99 Prozent der Stimmen. Janukowitsch kam auf 44,19 Prozent. Ein offizielles Endergebnis könne am kommenden Montag (3. Jänner) veröffentlicht werden, falls es keine Beschwerden oder Wahlanfechtungen vor dem Obersten Gericht gebe, sagte Andrej Magera von der Wahlkommission.
Janukowitschs Pressestab teilte am Dienstag mit, der beurlaubte Regierungschef sei - ungeachtet des parlamentarischen Misstrauensvotums vom 1. Dezember - wieder in sein Amt zurückgekehrt. Der scheidende Präsident Leonid Kutschma entband den kommissarischen Regierungschef Nikolaj Asarow von seinen Pflichten, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.
Offizielles Endergebnis frühestens am Montag
Ein offizielles Endergebnis der Stichwahl in der Ukraine könne am kommenden Montag festgestellt werden, falls es keine Wahlbeschwerden oder Wahlanfechtungen vor dem Obersten Gerichtshof gebe, sagte das Wahlleitungsmitglied Andrej Magera. Vertreter von Janukowitsch hatten die Wahlleitung kurz zuvor aufgefordert, kein Endergebnis zu verkünden. Ihrer Auffassung nach könne der Wählerwille wegen Manipulationen nicht eindeutig festgestellt werden. Sollte die Wahlkommission doch ein Ergebnis verkünden, werde eine Klage beim Obersten Gericht eingereicht, drohte der Abgeordnete Nestor Schufritsch.