Abidjan - Die Vereinten Nationen haben in einem Untersuchungsbericht schwere Menschenrechtsverletzungen in der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) angeprangert. Sowohl im von der Regierung kontrollierten Süden als auch im von Rebellen kontrollierten Norden des Landes gebe es Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, heißt es in dem noch unveröffentlichten UN-Bericht, aus dem ivorische Medien am Samstag zitierten.

Die UNO bezieht sich in ihrem Bericht auf die Zeit zwischen dem Beginn des Rebellenaufstandes am 19. September 2002 und dem 15. Oktober 2004 und beruft sich auf "Ermittlungen und Zeugenaussagen". In diesem Zeitraum habe es "Massen- und außergerichtliche Hinrichtungen" gegeben sowie sexuelle Gewalt gegen Frauen und "zahlreiche Verletzungen von Kinderrechten". Kinder seien von beiden Konfliktparteien als Soldaten rekrutiert worden.

Dem UN-Bericht zufolge gibt es auf beiden Seiten Milizen, die "schwere Menschenrechtsverletzungen" begangen hätten. Als Beispiel nennt die UNO die Erschießung des früheren Putschgenerals Robert Guei am 19. September 2002 durch "ein Kommando in Gendarmenkleidung". Guei hatte 1999 gegen den Präsidenten Henri Konan Bedié geputscht. (APA)