Die Stimmberechtigten seien auf Grund der Ähnlichkeit der politischen Gruppen um eine "echte Auswahl" gebracht worden, hieß es. Drei Parteien ist demnach die Registrierung für die Wahlen verweigert worden. Außerdem konnten zwei Drittel der von oppositionellen Gruppen nominierten Kandidaten nicht antreten.
"Geringfügige Verbesserungen"
Abgesehen von fünf Parteien, die den seit Sowjet-Zeiten amtierenden Präsident Islam Karimow unterstützen, waren laut den OSZE-Angaben 55 weitere Personen als Anwärter für das Parlament aufgestellt. Das usbekische Abgeordnetenhaus besitzt kaum gesetzgebende Gewalt.
Im Vergleich zu den bisher letzten Parlamentswahlen 1999 stellten die Beobachter aber auch "geringfügige Verbesserungen" fest: Etwa sei für die Kandidatenlisten nun ein Frauenanteil von 30 Prozent vorgeschrieben. Für die finanzielle Unterstützung von Parteien gebe es eine neue Regelung. "Nichtsdestotrotz braucht es bedeutende Verbesserungen und den entsprechenden politischen Willen, diese umzusetzen", so Kopaj. Für einen sinnvollen demokratischen Wahlprozess müssten Meinungs- oder Versammlungsfreiheit in Zukunft geachtet werden, fügte er hinzu.
Präsident Karimow hat Kritik der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bereits zurückgewiesen. "Die OSZE hat kein exklusives Recht darauf, Wahlen zu bewerten. Sie repräsentiert Europa, wir sind aber in Zentralasien", sagte er.
Usbekistan ist seit 1992 Mitglied der OSZE. Auf Grund der grundlegenden Probleme der usbekischen Wahlgesetze führten die Wahlbeobachter eine so genannte "eingeschränkte" Mission durch, denn systematische Kontrollen bei der Stimmabgabe in einzelnen Wahllokalen wurden für "irrelevant" erachtet.