New York - Der Blues-Musiker Son Seals, einer der wichtigsten neueren Interpreten der traditionellen Musik der Afroamerikaner, ist mit 62 Jahren gestorben. Seals erlag den Folgen einer schweren Diabetes, wie die "New York Times" am Mittwoch berichtete. Er starb bereits am Montag in Chicago. Mit seinen eindrucksvollen Gitarrensoli und seiner unverkennbaren Reibeisenstimme hatte er immer neue Fans für den "guten alten Blues" gewonnen.

Abgesehen von einem kurzen Ausflug in den Funk-Beat widerstand der Musiker allen Versuchungen, den Blues durch Kreuzungen mit anderen Stilrichtungen zu modernisieren. Seals spielte ihn geradeaus, ehrlich und schnörkellos - ganz so, wie er es in den 50er Jahren in seiner Heimatstadt Osceola in Arkansas bei den alten Bluesmen des Südens gehörte hatte.

1959 gründete er seine erste Band. Später trat er mit Blues-Größen wie Earl Hooker, Robert Nighthawk und dem Gitarristen Albert King auf, der sein Mentor wurde. Seals veröffentlichte zehn Alben, hatte mit "Funky Bitch" einen der größten Blues-Hits und wurde 1985, 1987 und 2001 mit dem W.C. Handy Award ausgezeichnet, dem angesehensten Preis der Blues-Szene. (APA/dpa)