El Paso - Ein 43-jähriger US-Amerikaner ist nahezu 17
Jahre lang hinter Gittern gewesen, ehe er nach einem DNA-Test für
unschuldig erklärt und freigelassen worden ist. In Begleitung seiner
Eltern konnte Brandon Moon am Dienstag das Gefängnis im texanischen
El Paso verlassen. Er fühle sich noch ganz benommen, sagte Moon vor seiner Heimfahrt nach Kansas City.
Schuldigsprechung durch Polizeifotos
Moon wurde 1988 wegen Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe von
75 Jahren verurteilt. Das Opfer des Verbrechens vom April 1987
identifizierte Moon anhand eines Polizeifotos, konnte sich damals
aber nicht daran erinnern, ob er einen Schnurrbart trug oder welche
Augenfarbe er hatte. Auf Grund neuer DNA-Tests beantragten seine
Anwälte die Annullierung des Urteils.
"Mein Büro und der Staat Texas erkennen im Interesse der Wahrheit
das Unrecht an, das Moon zugefügt wurde", erklärte der Staatsanwalt
des Bezirks El Paso, Jaime Esparza. Bis zur endgültigen Aufhebung des
Urteils wurde Moon gegen Zahlung einer Kaution von einem Dollar
freigelassen.
Entschädigung
Moon hat danach einen Anspruch auf Entschädigung von 425.000
Dollar (317.306 Euro) für jedes Jahr Haft. Er sagte, er habe nie die
Hoffnung verloren, als die Justiz nicht auf seine Unschuldsbeteuerung
habe hören wollen. "Jetzt hören sie mir zu", sagte er. (APA/AP)