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Christian Chesnot (links) und Georges Malbrunot wurden freigelassen, wie Al Jazeera mitteilte.

Foto: AP
Die beiden vier Monate lang im Irak entführten französischen Journalisten gelten als Spezialisten des Nahen Ostens. Beide berichteten wiederholt aus dem Irak vor und nach dem Sturz Saddam Husseins. Dabei arbeiteten Christian Chesnot und Georges Malbrunot oft eng zusammen. In Bagdad lebten sie im selben Hotel.

Am 20. August, dem Tag ihrer Entführung, wollten die Arabisch sprechenden Reporter zusammen in die Rebellen-Hochburg Najaf reisen, um dort über die Kämpfe zu berichten. Nach ihrer Freilassung aus den Händen moslemischer Extremisten werden sie zu Weihnachten wieder in ihrer Heimat erwartet.

Christian Chesnot arbeitet und lebt seit vier Jahren in der jordanischen Hauptstadt Amman. Er ist unter anderem Nahostkorrespondent für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Radio France und den Auslandssender Radio France Internationale (RFI). Für seine Berichterstattung bereiste der 38-Jährige wiederholt Syrien und den Irak.

Ende der 80-er Jahre arbeitete er zunächst drei Jahre in Ägypten für die französischsprachige Tageszeitung "Le Progres Egyptien". Chesnot studierte Politik am renommierten Institut d'Etudes Politiques; anschließend war er Schüler an der Pariser Journalistenschule Centre de Formation des Journalistes (CFJ). 1993 veröffentlichte er ein Buch über den Kampf ums Wasser im Nahen Osten.

Georges Malbrunot gilt als risikofreudiger Journalist, der auch die Berichterstattung aus Krisengebieten nicht scheut. Er wohnt wie Chesnot in Amman und ging mit Ausbruch des Irak-Krieges 2003 nach Bagdad. Seit 1997 arbeitet der heute 41-Jährige vor allem als Korrespondent für die französische Regionalzeitung "Ouest-France", aber auch für den Pariser "Figaro", den Radiosender RTL und mehrere Schweizer Zeitungen. Zuvor hatte er als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen und Radiosender, darunter auch RFI, aus Jerusalem berichtet.

Malbrunot schloss seine Ausbildung am Institut pratique de journalisme in Paris 1986 ab und arbeitete zwischenzeitlich in Paris unter anderem für die Nachrichtenagentur AFP. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er mit Chesnot ein Buch über Saddam Hussein und war Ko-Autor eines weiteren Werkes über den irakischen Ex-Diktator. 2002 schrieb er ein Buch über die Intifada. (APA/AFP)