Wien - Dass Frauen weniger als Männer verdienen, schätzten 45 Prozent der ÖsterreicherInnen bereits vor der Publikation des Rechnungshof-Tätigkeitsberichts vergangenen Montag richtig ein. Das zeigt eine Studie - dieStandard.at berichtete im Auftrag des Instituts für Trendanalysen und Krisenforschung, Renate Csörgits, Vorsitzende der ÖGB-Frauen, fordert nun eine Evaluierung des Kinderbetreuungsgeldes, sowie einen "flächendeckenden Ausbau" von Kindergartenplätzen. Kindererziehungs-und Karenzzeiten, sowie der hohe Anteil an weiblichen Teilzeitbeschäftigten gelten als Mit-Ursachen der Einkommensunterschiede.

Netto, nicht brutto

Besonders bei ArbeiterInnen und Angestellten waren die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede auch im Vorjahr groß: Unselbständig arbeitende Frauen kamen im Mittel auf 7690 Euro netto (und nicht, wie vom STANDARD fälschlich geschrieben, brutto). Männer hingegen verdienten mit 15.400 Euro (ebenfalls netto) mehr als das Doppelte.

Ähnlich bei den Angestellten: Während Frauen ein mittleres Einkommen von 14.010 Euro (netto!) hatten, gingen Männer mit 22.520 Euro (netto!) nach Hause.

Gebildete BeamtInnen

Laut RH-Bericht sind BeamtInnen (ohne Vertragsbedienstete) mit einem mittleren Jahres-Nettoeinkommen von 27.000 Euro weiterhin die Top-VerdienerInnen. Grund dafür ist der hohe MaturantInnen- und AkademikerInnen-Anteil unter Staatsbediensteten. Beamtinnen verdienen nur aufgrund ihrer Unterrepräsentation in Spitzenfunktionen weniger als ihre männlichen Kollegen. (kmo/DER STANDARD, Printausgabe 22.12.2004)