Bild nicht mehr verfügbar.

Viele Weihnachtseinkäufe werden heuer erst in den letzen Tagen erledigt - was den Handel noch hoffen lässt.

Foto: APA/dpa/UTA RADEMACHER
Wien - Heuer wurde bei der Präsentation der Erhebungs- und Umfrageergebnisse zum Weihnachtsgeschäft ein neues Wort eingeführt: "kalenderbereinigt". Die Bereinigung bringt nämlich sechs Prozentpunkte.

Nicht "kalenderbereinigt" ist das Weihnachtsgeschäft im heimischen Handel nämlich fünf Prozent hinter jenem des Vorjahres, errechneten die Handelsforscher von KMU Austria.

Berücksichtige man allerdings, dass es 2003 kalenderbedingt 18 verkaufsoffene Tage in die Berechnung eingeflossen sind, heuer jedoch um einen Montag und einen Dienstag weniger, kommt Chefrechner Peter Voithofer auf ein Plus von einem Prozent.

Nominell, wohlgemerkt, kalender- aber nicht preisänderungsbereinigt (die spezifische Inflationsrate des Handels liegt rund einen Prozentpunkt unter der allgemeinen).

Plus ein Prozent

Das Plus von einem Prozent werde man auch noch bis zum 24. Dezember halten können, ist Voithofer überzeugt. "Das Christkind ist gut im Lauf", so der heurige - alle Jahre wiederkehrende - Bonmotbeitrag des Spartenobmanns des Handels in der Wirtschaftskammer, Erich Lemler.

Damit wurden die Prognosen vom November knapp erfüllt. Insgesamt geben die Österreicher 1,4 Milliarden Euro für Geschenke aus. "Weihnachtsgeschäft" wird in Österreich von den Wirtschaftsforschern als jener Umsatz bezeichnet, der das "normale" Geschäft vom 1. Dezember bis zum Fest übersteigt.

Alle Umsätze, die heuer etwa am ersten Einkaufssamstag im November dazu zu rechnen sind, werden nicht berücksichtigt. "Sonst würde es zu schwammig werden", so der Wissenschafter.

Geld für nachher

Für den Handel ist das Jahr mit Weihnachten aber noch nicht gelaufen. Aus vielen Firmen der diversesten Branchen ist zu hören, dass die Tage zwischen Stephanitag und Silvester "die stärksten des Jahres" seien.

Dies könnte heuer verstärkt werden, da die Bedeutung der Bargeldgeschenke wieder zugenommen hat, diejenige der Gutscheine weiter hoch bleibt. Dies zeigt das Ranking der beliebtesten Präsente, das von Markant Market Research erhoben wurde.

Spitzenreiter ist wie seit langem die Bekleidung, gefolgt von den Büchern. An dritter Stelle sind bereits die Gutscheine, die von 95 Prozent der heimischen Handelsunternehmen ausgegeben werden.

Spielwaren folgen an vierter Stelle. An fünfter Stelle ist heuer Bargeld als Geschenk vorgerückt. Im Vorjahr ergab die Umfrage noch Platz sieben. Um jeweils einen Platz verdrängt wurden: Selbstgemachtes und Kosmetik.

"Kleines nominelles Plus" für 2004

Im Gesamtjahr 2004 rechnet Lemler angesichts der Zahlen mit einem "kleinen nominellen Plus". Für das kommende Jahr hofft er, dass durch die Steuerreform und die verbesserte Konjunkturlage "wieder etwas mehr Geld für den Handel" da sein werde. (Leo Szemeliker, DER STANDARD Printausgabe, 22.12.2004)