Michael Frayns "Der nackte Wahnsinn" erzählt im Grazer Schauspielhaus Geschichte des Chaos, in dem ein Ensemble in einer Generalprobe steckt
Redaktion
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Es gibt Komödien, die einen schlichtweg so flotten, witzigen Plot haben, dass sie, wo immer sie gespielt werden, per se für einen unterhaltsamen Abend sorgen. Der nackte Wahnsinn, Michael Frayns Komödie über den Versuch, eine Komödie zu inszenieren, wird seit der Uraufführung vor über zwanzig Jahren stets irgendwo gespielt, und ist ein solches Stück. Am Grazer Schauspielhaus steht die Geschichte um das Chaos, in dem ein Ensemble in einer Generalprobe steckt, die eine einzige Serie von Katastrophen ist, seit Freitag wieder auf dem Spielplan.
Regisseur Thomas Reichert konnte den vielen Pointen und der Geschwindigkeit der Handlung leider nicht genug von der nötigen Leichtigkeit und Präzision mitgeben, die es gebraucht hätte.
Nur im mittleren Teil eines zweieinhalbstündigen Abends kommt die Sache - vor allem durch den jungen Thomas Prazak (Garry Lejeune) oder durch den Doyen des Hauses, Otto David (als trinkenden Altschauspieler Selsdon Mowbray) und Dominik Warta als entnervten Regisseur Lloyd Dallas - etwas ins Laufen. Traurig die letzten 30 Minuten, in denen die Inszenierung wie eine fehlgezündete Silvesterrakete erstirbt. (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 21.12.2004)
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