Sie selbst gehe auf neue Aufgaben stets mit "Sozialkompetenz" zu, ergänzt die 39-Jährige im persönlichen Gespräch. Etwa im Archäologiepark Carnuntum, wo die promovierte Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin zwischen 1996 und 2001 Geschäftsführerin war und ihr Team "ganz allein aufgebaut" habe. "Als ich nach fünf Jahren fortging, war es, als würde ich eine Familie verlassen", erzählt Bohuslav.
Im Congress Casino Baden wiederum, wohin sie danach als Geschäftsführerin übersiedelte, sei sie "in ein bestehendes Team" geraten. Eine "delikate Situation", zumal sie bei den Casinos Austria als erste Frau in dieser hohen Führungsebene tätig war. Doch in die "soziale Verantwortung" für ihre Mitarbeiter sei sie "hineingewachsen". Und habe versucht, den Anforderungen mit den "Mitteln modernen Dienstleistungsdenkens" gerecht zu werden.
Diese Mischung von Verbindlichkeit und Fachkompetenz will die ledige, kinderlose Wahl-Niederösterreicherin als Nachfolgerin Liese Prokops mit nach St.Pölten nehmen.
Verwaltung und Politiker seien "soziale Dienstleister", meint sie. Ebenso Parteien wie die Landes-VP ihres Mentors Erwin Pröll, der sie jedoch (noch) nicht beigetreten ist.
Doch: "Die enge Zusammenarbeit in Prölls Team beeindruckt mich sehr", zeitigt sie dem Förderer den wohl nötigen Respekt.
Dem Ruf Prölls ins VP-Landesteam folgte die gebürtige Wienerin folgerichtig nach nur zwölf Stunden Bedenkzeit. Doch dabei dürfte auch die ihr angetragene, von Prokop übernommene, Verantwortung für Belange zeitgenössischer Kunst ein wichtiges Pro-Argument dargestellt haben: Kunst nämlich, so betonen bisherige Weggefährten, gehört zu Bohuslavs Leidenschaften.